Victor Roudometof untersuchte die Statistiken des osmanischen reiches in Bezug auf das "osmanische Mazedonien". Seiner Erkenntnis nach, sprachen in diesen drei osmanischen Provinzen, lediglich 10 Prozent der gesamten Bevölkerung die griechische Sprache.
Kurz zur Person: Victor Roudometof ist Gastprofessor am Institut für Soziologie, Gerontologie und Anthropologie der Miami University, Oxford, Ohio. Zu seinen früheren Veröffentlichungen gehören Nationalismus, Globalisierung und Orthodoxie (Greenwood, 2001), aus welchem hier zitiert wird.
In jenem Werk nimmt Roudometof kurz auf die Sprachenverteilung im osmanischen Mazedonien Stellung, b.z.w. auf alle drei Vilâyets (osmanische Verwaltungsbezirke) die Mazedoniens Gebiete ausmachten, man nennt diese auch "makedonische Vilayets". So behauptet der Autor, dass auf diese drei Verwaltungsbezirke verteilt, vermutlich nur 10% der Bevölkerung griechisch sprachen.
Unter "makedonische Vilâyets" versteht man drei Bezirke (mit den Hauptstädten) Selanik (Saloniki), Monastir (Bitola) und Kosovo (Skopje, damals Üsküb von den türkischen Besatzern genannt) .
Übersetzung, unter dem Screenshot:
Übersetzung:
3. Die osmanische Statistik von 1905 verzeichnete nur zwei der drei Provinzen (vilayets) des osmanischen Mazedoniens. Verschiedene Statistiken, die von Griechen, Serben und Bulgaren erstellt wurden, zählten die Bevölkerung ihrer eigenen "Nationalität" nach unterschiedlichen Kriterien. Die Bulgaren benutzten die Sprache, weil sie dadurch die Zahl der "Bulgaren" maximierten, während die Griechen die Verbindung zum Ökumenischen Patriarchat verwendeten, wodurch eine "griechische" Bevölkerung entstand. Nach dem gescheiterten Ilinden-Aufstand von 1903 führten die Osmanen 1904 eine Volkszählung durch, bei der sowohl Religion als auch Sprache berücksichtigt wurden. Ergebnisse, die in verschiedenen Quellen veröffentlicht wurden, scheinen inkonsistent zu sein. Diese Volkszählung war jedoch wahrscheinlich die verlässlichste unter den verschiedenen Statistiken der ethnologischen Zusammensetzung Mazedoniens, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts veröffentlicht wurden. Nach den Ergebnissen der Volkszählung gab es mehr Christen, die sich dem Patriarchat angeschlossen hatten als mit dem bulgarischen Exarchat. Eine große Anzahl von Patriarchisten sprach jedoch "Bulgarisch" als Muttersprache. Die griechischsprachige Bevölkerung in den drei Provinzen, aus denen das osmanische Mazedonien bestand, machte etwa 10% der Gesamtbevölkerung aus.
Englischer originallaut:
3. The 1905 Ottoman statistics recorded only two of the three provinces (vilayets) of Ottoman Macedonia. Moreover, various statistics produced by Greeks, Serbs and Bulgarians counted the people of their own "nationality" with mixed criteria. Bulgarians used language because in so doing they maximized the number of "Bulgarians", while Greeks used affiliation with the Ecumenical Patriarchate, thereby producing a "Greek" population. In 1904, following the failed 1903 Ilinden Uprising, the Ottomans conducted a census that did take into account both religion and language. Results published in different sources appear to be inconsistent. However, this census was probably the mos reliable among the various statistics of Macedonia's ethnological composition published in the first half of the twentieth century. According to the census results, there were more Christians who sided with Patriarchate than with the Bulgarian Exarchate. However, a large number of Patriarchists spoke "Bulgarian" as their native tongue. The Greek-speaking population in the three provinces that made up Ottoman Macedonia was approximately 10% of the total population.
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Literatur: Collective Memory, National Identity, and Ethnic Conflict: Greece, Bulgaria, and the Macedonian Question, Seite 111 - Google Books Link
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