Nach dem Griechisch-Türkischen Krieg und dem Vertrag von Lausanne, einigten sich Griechenland und die Türkei auf einen Bevölkerungsaustausch. Das Osmanische Reich war zerfallen, auf dem Balkan hatte man neue Grenzen gezogen.
Am stärksten betroffen von diesem Bevölkerungsaustausch war Ägäis Makedonien. Der südliche Teil Makedoniens, welcher 1912 von den Griechen besetzt und annektiert wurde und durch den Friedensvertrag von Bukarest 1913 dem griechischen Königreich von den Westmächten letztendlich zugesprochen wurde.
Der Großteil der anatolischen Griechen wurde in Ägäis Makedonien, heutiges Nordgriechenland, angesiedelt. Damit begann die Verzerrung und drastische Veränderung der ethnischen Zusammensetzung Makedoniens, und es war der Beginn der (unter Zwang vollzogenen) Hellenisierung Makedoniens.
Am stärksten betroffen von diesem Bevölkerungsaustausch war Ägäis Makedonien. Der südliche Teil Makedoniens, welcher 1912 von den Griechen besetzt und annektiert wurde und durch den Friedensvertrag von Bukarest 1913 dem griechischen Königreich von den Westmächten letztendlich zugesprochen wurde.
Der Großteil der anatolischen Griechen wurde in Ägäis Makedonien, heutiges Nordgriechenland, angesiedelt. Damit begann die Verzerrung und drastische Veränderung der ethnischen Zusammensetzung Makedoniens, und es war der Beginn der (unter Zwang vollzogenen) Hellenisierung Makedoniens.
Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei
Der Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei war eine Zwangsumsiedlung, die nach dem Ersten Weltkrieg und dem folgenden Griechisch-Türkischen Krieg stattfand.
Sie leitete auf Vorschlag der griechischen Regierung die bereits vorangegangene Vertreibung in geregelte Bahnen und betraf die christlich-orthodoxen Bürger der Türkei und muslimische Einwohner Griechenlands.
In den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts hatten sich Griechenland und die Türkei geeinigt (Vertrag von Lausanne, 24. Juli 1923), dass man eine groß angelegte Austauschaktion durchführt. Über 1,25 Millionen Griechen, die seit Jahrhunderten in der Türkei lebten wurden in das kürzlich eroberte makedonische Gebiet gebracht, damit der griechische Bevölkerungsanteil eine Mehrheit erreicht. Ca. 500.000 Menschen muslimischen Glaubens (insb. Türken) wurden aus Makedonien in die Türkei geschickt.
Bis dahin waren die ethnischen Makedonier die größte Bevölkerungsgruppe, gefolgt von den Türken und Bulgaren. Nach der "Invasion" der anatolischen Griechen verwandelte sich die griechische Minderheit in eine Mehrheit, die jedoch der griechischen Sprache nicht mächtig war.
...die letzten eintreffenden griechischen Jungen starrten auf die letzten abreisenden Moslem-Jungs, eine Unterhaltung zwischen Ihnen war nicht möglich, da die Griechen nur türkisch sprachen und die Türken nur griechisch...
Wie National Geographic beschreibt, hatte man spezielle Schulen errichtet, um den "anatolischen" Griechen die griechische Sprache beizubringen. Diese sprachen bis dato nur türkisch.
EINE LAGERSCHULE FÜR FLÜCHTLINGSKINDER IN SALONIKI
Die anatolischen Griechen, im Ausland für mehrere Jahrhunderte, sprachen eine Sprache unterschiedlich von der in Griechenland. Deshalb war die erste Pflicht des griechischen Staates, den anatolischen Griechen griechisch beizubringen.
Dieser Bevölkerungsaustausch war der Beginn einer großen Hellenisierungsaktion Griechenland, welche nicht nur den türkischen Griechen die griechische Sprache beibringen sollte.
Ferner wurde die gesamte Bevölkerung hellenisiert. Makedonier, Bulgaren, gebliebene Türken und andere Minderheiten wurden von einem Tag auf den anderen Griechen. Sie mussten griechischen Lernen. Makedonisch wurde verboten. Makedonier wurden umbenannt und die neuen griechischen Kirchenangehörigen tauften nur Kinder mit griechischem Namen.
Makedonische Namen durften nicht verwendet werden. Ebenfalls wurden die Stadt- und Dorfnamen geändert. Aus Lerin wurde Florina, aus Voden wurde Edessa und aus Kostur wurde Kastoria. Die makedonische Sprache wurde verboten und wenn jemand diese "verbotene" Sprache benutzte, folgten in 500 Jahren Türkenherrschaft noch nicht gesehene Repressalien.
Wenn man etwas genauer den Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei analysiert, wird man unweigerlich feststellen, dass die höchste Anzahl an griechischen Flüchtlingen aus Anatolien in den "neuen Territorien" von Ägäis Makedonien angesiedelt wurde, welches seit August 1913 Teil des griechischen Königreiches ist.
So sehen wir in der folgenden Kartendarstellung, Gebiete in Griechenland je nach Anzahl angesiedelter anatolischer Griechen markiert.
Aus der Karte von Clogg geht hervor, dass über 400 Flüchtlinge auf 1000 Ansässige in Ägäis Makedonien kamen. Mit Abstand die höchste "Konzentration" an Ansiedelungen aus Anatolien.
Als 1923 die anatolischen Griechen kamen, wurde Makedonien griechisch...
Literatur:
QUELLE: Makedonien Geschichte Blog
Die höchste Anzahl anatolische Griechen wurde in Ägäis Makedonien angesiedelt
Wenn man etwas genauer den Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei analysiert, wird man unweigerlich feststellen, dass die höchste Anzahl an griechischen Flüchtlingen aus Anatolien in den "neuen Territorien" von Ägäis Makedonien angesiedelt wurde, welches seit August 1913 Teil des griechischen Königreiches ist.
So sehen wir in der folgenden Kartendarstellung, Gebiete in Griechenland je nach Anzahl angesiedelter anatolischer Griechen markiert.
Karte aus "A Concise History of Greece" von Richard Clogg |
Aus der Karte von Clogg geht hervor, dass über 400 Flüchtlinge auf 1000 Ansässige in Ägäis Makedonien kamen. Mit Abstand die höchste "Konzentration" an Ansiedelungen aus Anatolien.
Als 1923 die anatolischen Griechen kamen, wurde Makedonien griechisch...
Literatur:
- National Geographic November 1925, Artikel: "History’s Greatest Trek: Tragedy Stalks Through the Near East as Greece and Turkey Exchange Two Million of Their People" von Melville Chater.
- "A Concise History of Greece" von Richard Clogg, 1992, Seite 105
QUELLE: Makedonien Geschichte Blog
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