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Der September in der mazedonischen Geschichte

 Das mazedonische Volk und Mazedonien haben eine reiche jahrhundertealte Tradition und eine große Anzahl wichtiger Ereignisse, die dauerhaft in das kollektive nationale Gedächtnis des mazedonischen Volkes eingraviert sind und die Einzigartigkeit des mazedonischen Volkes und seiner jahrhundertealten Identität bestätigen und widerspiegeln. 

Um die Erinnerungen einiger von ihnen aufzufrischen, veröffentlicht(e) die älteste mazedonische Tageszeitung Nova Makedonija regelmäßig die Kolumne "Dates to Remember", in der wir jeden Monat Ereignisse im Zusammenhang mit der mazedonischen Geschichte und prominenten mazedonischen Akteuren hervorheben. 

Heute widmen wir uns der Geschehnisse in der mazedonischen Geschichte im Monat September.

1. September 1858: Trajko Kitančev, mazedonischer Schriftsteller und Revolutionär, wird geboren. Auf dem Ersten Mazedonischen Kongress in Sofia, der am 19. März 1895 seine Arbeit aufnahm, wurde Trajko Kitančev zum Präsidenten des Kongressbüros gewählt. Er hielt auf dem Kongress eine „flammend patriotische und lehrreiche Rede“, woraufhin die Frage der Vereinigung der mazedonischen Gesellschaften, die eines der Hauptziele des Kongresses war, von allen ohne Diskussion angenommen wurde. 

Über Kitančevs Rolle bei der Vereinigung der mazedonischen Gesellschaften schreibt die Zeitung „Zname“: 

„Er war der einzige Mensch, der bei fast allen Mazedoniern enormes Vertrauen hatte, kein noch so großes Maß an Neid oder Verleumdung konnte ihm schaden. Nur er konnte sie zu einer Einheit vereinen, sowohl alt als auch jung, sowohl überschwänglich als auch gemäßigt.“ 

Auf dem Kongress schlossen sich die mazedonischen Gesellschaften zu einer einzigen Organisation zusammen, die von einem ständigen mazedonischen Komitee mit zwanzig Mitgliedern geleitet wurde, Trajko Kitančev wurde zum Vorsitzenden des Komiteebüros gewählt.

1. September 1899: German Petrov Hristov-Damovski wurde als Sohn des mazedonischen Vojvode Petar Hristov-German und eines bekannten mazedonischen Schauspielers geboren. Bis zur Kapitulation der DAG im Jahr 1949 fungierte er als Partisan und Organisator in Prespa, Lerin, Kostur und Kaylar.

2. September 1905: Leonid Jankov, prominenter mazedonischer Revolutionär, Führer und Anführer der Mazedonischen Revolutionären Organisation (MRO), starb. Er wird im Lied „Trba trbi Gevgelija“ verehrt.

3. September 1901: Die s.g. Miss Stone-Affäre ereignet sich. Auf dem Weg von Bansko nach Simitli in der Nähe von Potprena Skala entführt die Truppe von Jane Sandanski die amerikanische Missionarin Miss Ellen Stone und ihre Begleiterin Katerina Stefanova-Tsilka. Die ursprüngliche Absicht der Aktion besteht darin, finanzielle Mittel zu erpressen, doch die Affäre macht die mazedonische Frage in der Welt bekannt, ebenso wie die mazedonische Idee der Freiheit.

Eine Darstellung von einer Flucht von der entführten Miss Ellen Stone und den mazedonischen Revolutionären vor osmanischen Truppen

Einen ausführlicheren Artikel über die Miss Stone Affäre findet Ihr hier: Die 'Miss Stone Affäre' in der US Presse 1901: Wer steckte hinter der Entführung der Missionarin?

4. September 1933: Die erste Ausgabe von „Makedonska Pravda“, einer Zeitung über die mazedonische Emigration nach Bulgarien, erschien in Sofia.

5. September 1919: Vlado Maleski wird geboren, ein bedeutender mazedonischer Schriftsteller, sozialer und politischer Arbeiter, Verleger und Revolutionär. Er ist Autor des Textes der mazedonischen Hymne „Denes nad Makedonija“ (Heute über Mazedonien).

7. September 1932: Argir Manasiev, mazedonischer Revolutionär, Aktiv in der mazedonischen Revolutionsbewegung, Mitglied und Anführer der mazedonischen Revolutionsorganisation, stirbt. Goce Delčev zog ihn in die Reihen der revolutionären Bewegung. Er beteiligt sich aktiv an der Bildung neuer Gremien und dem Ausbau des Netzwerks der Organisation.

8. September 1991: Das mazedonische Unabhängigkeitsreferendum fand statt, das zur Unabhängigkeitserklärung Mazedoniens von der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien führte. Heute wird der Unabhängigkeitstag Mazedoniens gefeiert, ein Feiertag, der die Souveränität und Unabhängigkeit Mazedoniens und des mazedonischen Volkes markiert.

11. September 1944: Die Partisanenabteilung Strumica befreit die Stadt Strumica und die umliegenden Gebiete von der Besatzung des faschistischen Bulgarien, das ein Verbündeter des Dritten Reiches und des faschistischen Italiens ist.

12. September 1942: Die mazedonischen Helden Stiv Naumov und Mite Bogoevski begingen in der Nähe des Dorfes Bolno in Resensko Selbstmord. Dieser Tat ging eine Auseinandersetzung mit der bulgarisch-faschistischen Armee und Polizei voraus. Die bulgarischen Streitkräfte stellten ihre Leichen in Bolno zur Schau, anschließend wurden die Leichen von Angehörigen des bulgarischen Militärs fotografiert. Sie wurden in der Nähe des Ortes begraben, an dem sie starben, aber als die örtliche Bevölkerung begann, den Friedhof zu besuchen, gruben bulgarische Soldaten die Leichen aus, ließen sie zur Verwesung am Fluss zurück und brachten sie dann in eine unbekannte Richtung.

Der Leichnam vom getöteten Stiv Naumov bevor die bulgarischen Faschisten seine Leiche schändeten


13. September 1924: Dimo ​​​​Hadži Dimov, einer der Ideologen der mazedonischen Revolutionsbewegung, wurde in Sofia getötet. Am selben Tag wurde auch Slavčo Kovačev, eines der Mitglieder der Mazedonischen Föderationsorganisation, getötet. Hadži Dimov hörte die Nachricht über die Ermordung seines Freundes Kovačev und war von der traurigen Nachricht aufgewühlt. Er erklärte vor seinen Freunden, dass die physischen Vernichtungen erneut begonnen hätten, und drückte sein Bedauern darüber aus. 

Hadži Dimov ging darauf in das Café „Galik“, um sich mit den Einzelheiten des Mordes an Kovačev vertraut zu machen. In der Pirotska-Straße wurde der mazedonische Aktivist von einem VMRO-Terroristen empfangen, der ihn mit mehreren Revolverschüssen zu Boden brachte. Um seinen Tod sicherzustellen, beugte er sich über die Leiche des Opfers und schoss noch zweimal. Der Mord wurde von Vlado Černozemski begangen. Letztere ist der spätere Attentäter des serbischen Königs Alexander I. in Marseille (1934).

Dimo ​​​​Hadži Dimov und Slavčo Kovačev

15. September 1913: Risto Kordalov wurde geboren, ein bekannter mazedonischer Revolutionär und Militärführer, ein konsequenter Kämpfer für die mazedonische Sache und Freiheit während der Befreiung des Landes bis zu seinem Tod. Für seine Verdienste wurde er mit dem Orden der Tapferkeit, dem Orden für Verdienste um das Volk mit Silberstrahlen und dem Orden der Brüderlichkeit und Einheit mit Silberkranz ausgezeichnet.

17. September 1924: Čudomir Kantardžiev-Čudoto, ein bekannter mazedonischer Revolutionär, wurde getötet. Er war Mitglied und Anführer der Mazedonischen Revolutionären Organisation. Kantardžiev ist einer der engsten Mitarbeiter der mazedonischen Größe Jane Sandanski, als solcher bildete er den Kern der sogenannten "Serčani", später bekannt als Sandanisten. Er wurde auf Befehl von Ivan Michailov in Plovdiv getötet.

23. September 1903: Während des Ilinden-Aufstands wurde im Bitola-Revolutionsbezirk um das Dorf Capari (Цапари) auf dem Berg Baba die letzte Schlacht ausgetragen. 48 mazedonische Aufständische starben bei den Kämpfen. Im Jahr 1968 wurde in unmittelbarer Nähe von Rotinska Reka an der Straße zum Pelister-Gipfel ein bescheidenes Denkmal zur Erinnerung an diese Schlacht errichtet.

24. September 1908: Im Café „Bošnjak-an“ in Thessaloniki wurde ein erfolgloses Attentat auf den mazedonischen Führer und Revolutionär Jane Sandanski verübt. Bei dem Attentat wurden zwei Begleiter Sandanskis tödlich verwundet. Der Attentäter ist der Bulgare Tane Nikolov, ein Anhänger von Hristo Matov.

29. September 1941: Der s.g. Aufstand von Drama der mazedonischen und griechischen Partisanen gegen die bulgarische faschistische Regierung. Nach heftigen Kämpfen schlugen bulgarische Armee und Polizei den Aufstand nieder und massakrierten rund 3.000 Menschen.