Nach dem Tod Alexanders des Großen 323 vor Christus mussten seine Generäle über das Schicksal des makedonischen Königreichs entscheiden. Nach ausführlichen Diskussionen beschlossen sie, das riesige Reich zu teilen. Im Zuge dieser Teilung des Reiches wurde Ägypten an Ptolemaios übergeben, der später als "Soter" (Retter) bekannt wurde. Er gilt als der Begründer der Dynastie der Ptolemäer (oder auch ptolemäische Dynastie).
Ptolemaios I. Soter, Gründer der Ptolemäer Dynastie
Ptolemaios war ein makedonischer Adliger. Er war Sohn von Lagos und Arsinoe und Freund seit der Kindheit von Alexander den Großen. Nach dem Tod Alexanders bat Ptolemaios darum, die Herrschaft über Ägypten ihm zu übergeben.
Perdikkas, der selbsternannte Nachfolger Alexanders, vertraute ihm nicht, weshalb Kleomenes von Naukratis ernannt wurde, um ihn zu beraten. Ptolemaios wusste, dass er sich von Kleomenes befreien musste, also beschuldigte er ihn, seine Position missbraucht zu haben und dieser wurde daraufhin hingerichtet.
Jetzt konnte Ptolemaios allein regieren und die ptolemäische Dynastie Ägyptens gründen, welche drei Jahrhunderte lang bis 30 vor Christus regieren sollte, und erst mit der berühmten Kleopatra ihr Ende fand.
Die Feindseligkeiten mit Perdikkas gingen weiter. Ptolemaios stahl Alexanders Leichnam aus Perdikkas Obhut in Damaskus und brachte diesen nach Alexandria, wo er den goldenen Sarkophag stolz zeigte. Diese Tat war für Perdikkas inakzeptabel und er zog gegen Ptolemaios (322-321 v. Chr.) in den Krieg.
Er begab sich mit seiner Armee nach Ägypten, verlor aber bei drei Versuchen den Nil zu überqueren rund 2.000 seiner Soldaten. Dies führte zu Meuterei, so dass die Armee selbst ihren Anführer Perdikkas hinrichtete.
Ptolemaios I. war in die Streitigkeiten in den Erbfolgekriegen nach Alexanders Tod verwickelt. 318 vor Christus besetzte er Zypern, gewährte dem flüchtendem Seleukos unterschlupf und unterstützte Rhodos gegen Demetrios I. Poliorketes, den Sohn des Antigonos. Im Jahr 305 v. Chr. erklärte Ptolemaios sich selbst zum König.
Nachfolger des Ptolemaios
Nach dem Tod von Ptolemaios I. Soter im Jahr 282 vor Christus wurde sein Sohn zum Pharao ernannt und erhielt den Namen Ptolemaios II. Philadelphus (308-246 v. Chr.). Er heiratete die Tochter des thrakischen Regenten Lysimachus, der mit der Schwester von Ptolemaios II., Arsinoe II., verheiratet war. Nach dem Tod von Lysimachos heiratete Ptolemaios II. Arsinoe II. Er kämpfte im Syrienkrieg (260-252 v. Chr.) gegen Antiochus I und Antiochus II.
Nach seinem Tod wurde er von seinem Sohn Ptolemaios III. Euergetes (284-221 v. Chr.) abgelöst. Er führte 246 v. Chr. eine Kampagne mit Antiochus II. gegen Seleukus II. aus der Dynastie der Selekuiden im Dritten Syrienkrieg.
Nach seinem Tod wurde er von seinem Sohn Ptolemaios III. Euergetes (284-221 v. Chr.) abgelöst. Er führte 246 v. Chr. eine Kampagne mit Antiochus II. gegen Seleukus II. aus der Dynastie der Selekuiden im Dritten Syrienkrieg.
221 vor Christus bestieg Ptolemaios IV. Philopator (244-205 v. Chr.) den Thron in Ägypten. Er nahm am vierten Syrienkrieg (219-217 v. Chr.) teil. Er und seine Schwester und spätere Ehefrau Arsinoe III wurden 205 v. Chr. bei einem Palastputsch getötet.
Der Sohn von Ptolemaios IV., Ptolemaios V. Epiphanes (210-180 v. Chr.), war noch ein kleines Kind, als er nach dem Tod seiner Eltern den Thron bestieg.
Die makedonischen und seleukidischen Könige nutzten diese Situation zu ihrem Vorteil und nahmen ägyptische Ländereien in der Ägäis und in Kleinasien ein. Nach dem Tod von Ptolemaios V. wurde sein Sohn Ptolemaios VI. Philmetor ebenfalls als kleines Kind Pharao. Seine Mutter half ihm bei der Regentschaft bis 176 v. Chr., als sie starb. Er regierte weiterhin mit seinem Bruder, dem zukünftigen Ptolemaios VIII. und seiner Schwester und Ehefrau Kleopatra II.
Als Alexandria von Antiochos IV. bedroht wurde, rief Ptolemaios VI. Rom um Hilfe. Rom half ihm die Kontrolle über Ägypten zurückzugewinnen, aber es gab immer noch Probleme mit seinem Bruder.
Nach seinem Tod 145 v. Chr. bestieg Ptolemaios VII. für kurze Zeit den Thron. Im selben Jahr bestieg Ptolemaios VIII. den Thron. Er heiratete Kleopatra II und ersetzte sie später durch Kleopatra III, Tochter von Kleopatra II und Ptolemaios VI. (seine Nichte). Er wurde vom Volk von Alexandria gehasst, so dass von 132 v. Chr. bis 124 v. Chr. ein Bürgerkrieg ausbrach.
Er starb 116 v. Chr. und wurde von seinem Sohn Ptolemaios IX. Soter II. (142-80 v. Chr.) abgelöst. In der Tradition der ptolemäischen Dynastie heiratete er zwei seiner Schwestern - Kleopatra IV. und Kleopatra V. Er regierte bis 107 v. Chr., als er von seinem Bruder Ptolemaios X. Alexander (140-88 v. Chr.) gezwungen wurde, aus Ägypten zu fliehen. Nachdem Ptolemaios X. 88 aus Ägypten vertrieben worden war, eroberte Ptolemaios IX. den Thron zurück und regierte weitere acht Jahre.
Die letzten Jahre der ptolemäischen Dynastie
Nach dem Tod von Ptolemaios IX. waren seine Nachfolger Ptolemaios XI. Alexander und Ptolemaios XII. Neos Dionysos dem mächtigen Rom sehr nahe. Dieser Umstand machte sie bei den Bewohnern Alexandrias mehr als unbeliebt.
Ptolemaios XI. wurde daraufhin 80 vor Christus getötet und Ptolemaios XII. wurde 58 v. Chr. aus dem Land verbannt. Ptolemaios XIII. (63-47 v. Chr.) verlor einen Bürgerkrieg gegen Julius Cäsar und seiner Schwester Kleopatra VII. (die berühmteste Kleopatra in der ptolemäischen Dynastie!), sie war zugleich der letzte Pharao Ägyptens.
Ptolemaios XIV. (59-44 v. Chr.) heiratete Kleopatra VII. und regierte für kurze Zeit. Es wird vermutet, dass er von seiner Frau/Schwester vergiftet wurde. Kleopatra regierte die nächsten 22 Jahre allein. Sie war der offenste Herrscherin aus der Dynastie, und gab sich voll der ägyptischen Kultur hin.
Sie nahm an ägyptischen Festen und Zeremonien teil und war die einzige der Ptolemäiden, die die ägyptische Sprache erlernte. Aus der Antike existieren sogar Überlieferungen, dass die berühmte Kleopatra entgegen ihrer Vorfahren auch noch die Makedonische Sprache sprach und sich ihrer makedonischen Abstammung mehr als bewusst war. Mehr dazu in unserem Beitrag:
Sie war Rom und Cäsar sehr nahe. Nach Caesars Tod trat Kleopatra VII. mit Markus Antonius gegen Octavian an. Sie beging 30 v. Chr. nach der Niederlage in der Schlacht von Actium Selbstmord. Ihre Söhne aus den Liebeleien mit Cäsar und Antonius, Cäsarion (Ptolemaios XV) und Antyllus, wurden hingerichtet, wohingegen ihre jüngeren Kinder Alexander Helos, Kleopatra Serene und Ptolemaios Philadelphus nach Rom gebracht wurden. Dies beendete die 31. Dynastie Ägyptens.
Literatur:
- Ancient world history. Volume II. The heyday of ancient societies, Science
- Kuznetsov DV Hellenistic Egypt
QUELLE: makedonien.mk
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