Ein kleines Mosaiksteinchen in der Diskussion "ob Antike Makedonen Griechen sind oder nicht", stellt Eumenes von Kardia dar. Als "Grieche" hatte er es nicht leicht unter den Makedonen. Hätte die Antike Geschichtsschreibung selbst solche Hinterlassenschaften überliefert, wenn die Makedonen tatsächlich Griechen gewesen wären? ...
Wer ist "der Grieche unter den Makedonen" Eumenes von Kardia?
Eumenes von Kardia (altgriechisch: Εὐμένης: geboren 362 v. Chr. oder 361 v. Chr.; gestorben 316 v. Chr.) war ein Sekretär Alexanders des Großen und einer seiner Nachfolger. Er war der einzige Nichtmakedone und Nichtmilitär unter den Diadochen und schon deswegen ein Außenseiter. Trotzdem gilt er als einer der fähigsten Generäle der Diadochenkriege.
Was berichten Historiker über Eumenes?
Machen wir uns kurz ein Bild über den "Griechen unter den Makedonen". Dazu ein paar Zitate von Historikern, in keiner bestimmten Reihenfolge.
Christoph Schäfer, Eumenes von Kardia und der Kampf um die Macht im Alexanderreich, 2002:
"Eumenes von Kardia war einer der wenigen Griechen, die in den Auseinandersetzungen um die Nachfolge Alexanders eine herausragende Rolle spielten."
Aus der Website History of war:
...He very quickly changed sides. Eumenes was generally a support of the idea of a unified empire and of the legitimate kings, partly because as a Greek he had a limited claim on the loyalty of his Macedonia troops. In an attempt to preserve that loyalty, Eumenes encouraged a cult of Alexander, holding councils in the presence of Alexander’s regalia......A surprisingly able general, Eumenes was never particularly popular with his Macedonian troops, who did not like being commanded by a Greek.
Übersetzung:
... Er wechselte sehr schnell die Seite. Eumenes war im Allgemeinen eine Unterstützung der Idee eines einheitlichen Reiches und der legitimen Könige, auch weil er als Grieche einen begrenzten Anspruch auf die Loyalität seiner makedonischen Truppen hatte. Um diese Loyalität zu bewahren, ermutigte Eumenes einen Kult von Alexander, der in Gegenwart von Alexanders Insignien Räte abhielt. Als überraschend fähiger General war Eumenes bei seinen makedonischen Truppen nie besonders beliebt, die nicht gern von einem Griechen befohlen werden wollten.
Der Historiker Edward M. Anson, von der University of Arkansas at Little Rock, schreibt in seinem Werk Eumenes of Cardia - A Greek among Macedonians auf Seite 248:
"Eumenes had been given land in Lower Macedonia by Philip, but that monarch could not manufacture blood ties for him"
Übersetzung:
"Eumenes hatte von Philip Land in Niedermakedonien erhalten, aber dieser Monarch konnte keine Blutsverwandschaft für ihn fabrizieren."
Aus "The Royal Macedonian Tombs and the Paraphernalia of Alexander the Great, Seite 110:
Eumenes of Cardia was Alexander's sevretary and one of the few Greeks on the king's staff. Following Alexander's death Eumenes emergend as one of the contending Successors, but not for the sake of the throne; our sources make clear, that, as an ethnic Greek, he had no claim to power in a struggle among Macedonians, Eumenes, who had served both Philip and Alexander, remained an Argead loyalist, and, during the confusion of Alexander's succession, pledged his services to the surviving members of the royal family.
Übersetzung:
Eumenes von Cardia war Alexanders Sekretär und einer der wenigen Griechen im Stab des Königs. Nach Alexanders Tod taucht Eumenes als einer der konkurrierenden Nachfolger auf, aber nicht um des Throns willen; Unsere Quellen machen deutlich, dass er als ethnischer Grieche keinen Machtanspruch in einem Kampf unter Makedonen hatte. Eumenes, der sowohl Philipp als auch Alexander gedient hatte, blieb ein Loyalist der Argeaden und versprach während der Verwirrung über Alexanders Nachfolge seinen Dienste für die überlebenden Mitglieder der königlichen Familie.
Fazit:
Die Antike Geschichtsschreibung überliefert uns zweifellos von den Problemen in der Interaktion zwischen Griechen und Makedonen im Bereich des makedonischen Hofes und der administrativen Bereiche.
Die Griechen, die vom makedonischen Adel in die Administration oder Führungspositionen mit eingebunden wurden, hatten mit der Loyalität der makedonischen Untergebenen zu kämpfen - weil sie "nicht gern von Griechen" befehligt werden wollten.
Dies untermauert die Überlieferungen und die Ansicht von Historikern, dass Makedonen und Griechen sich gegenüber als nicht Verwandt oder als ein Volk ansahen.
Lesetipp: Der einfache makedonische Soldat war Stolz kein Grieche zu sein
QUELLE: Makedonien.mk
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