Über 500 Pfähle und antike Artefakte in Vrbnik entdeckt, Experten vermuten mögliches Auffinden von Häusern.
Bis September 2021 werden die archäologische Ausgrabungen unter Wasser am Standort Vrbnik andauern, der sich am Westufer des Ohridsees am Ausgang der Stadt Struga in der Nähe der Siedlung Kalishta befindet.
Die Ausgrabungsarbeiten begannen am 12. August, und bisher wurden über 500 Pfähle entdeckt und eine Fläche von etwa 500 Quadratmetern dokumentiert, was im Schnitt etwa ein Zehntel der gesamten Siedlung entspricht. An dem Projekt beteiligte Experten geben an, dass sie davon ausgehen mehrere Häuser unter Wasser zu finden. Es sei nur noch eine Frage der Zeit.
"Ziel der diesjährigen Forschung ist die Entnahme von Proben aus den Halden in zuvor erforschten und dokumentierten Siedlungsteilen über einen Zeitraum von 20 Tagen von August bis September. Parallel zur Unterwasserforschung werden in den Räumlichkeiten des Naturwissenschaftlichen Museums Nikola Nezlobinski in Struga dendrochronologische und Kohlenstoffanalysen vorbereitet", teilt das Archäologische Museum mit.
Die ersten Informationen über die Stätte wurden in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gesammelt, seit 1998 werden kontinuierlich systematische archäologische Ausgrabungen unter Wasser durchgeführt.
Bisherige Ausgrabungen haben ein äußerst reiches bewegliches archäologisches Material freigelegt, das aus Keramikfragmenten, ganzen Gefäßen, Keramikspulen, bikonische Wirbeln, kreisförmigen Gewichten und verschiedenen Bronzeobjekten besteht: Armbänder mit gefalteten Enden, gedrehte Federn, Doppelnadeln, Eisenklingen und Eisenhaken. Die Objekte wurden in einer etwa 20 cm dicken Schlammschicht entdeckt und waren über das gesamte Untersuchungsgebiet verteilt. Obwohl der größte Teil der Keramik fragmentiert ist, handelt es sich um Formen, die seit langem verwendet wurden. Das Alter dieser Siedlung laut den archäologischen Funden wird auf das 7. und 6. Jahrhundert vor Christus datiert.
Träger des Projekts ist das Nationale Institut "Archäologisches Museum der Republik Mazedonien" in Kooperation mit dem Naturwissenschaftlichen Museum Nikola Nezlobinski - Struga und der Universität Bern, dem Institut für Archäologische Wissenschaften der Schweiz, wo dendrochronologische Analysen durchgeführt werden.
Beteiligt am Projekt sind Aleksandra Papazovska, Projektleiterin, Valentina Todoroska, Projekt-Co-Managerin, Bojan Taneski, Unterwasserarchäologin, Svetlana Vasilevska, Archäologin, Andrej Mackovski, Doktorand in Dendrochronologie und Taucher des Taucherclubs "Norkach" und "Skaut" in Struga.
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