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CIA Bericht von 1972 bezeugt Unterdrückung der Mazedonier in Bulgarien

Ein CIA Bericht aus dem Jahr 1972 bezeugt die Unterdrückung der Mazedonier in Bulgarien. Wie man dem Dokument weiter entnehmen kann, ist die heutige aktuelle Politik des Nachbarlandes Mazedoniens, ein Erbe "des bulgarisch-kommunistischen Regimes".

Man sollte dabei nicht vergessen, Bulgarien ist heute im Jahr 2021 Mitglied der Europäischen Union, die Standpunkte gegenüber Mazedonien haben sich laut diesem CIA Dokument von 1972 bis heute nicht geändert. So gesehen, vertritt Bulgarien außenpolitisch veraltete Standpunkte vererbt aus dem alten Regime, als heutiges EU Mitglied...

Eine Kernaussage des CIA Berichtes ist, wir zitieren:

Das bulgarische Regime verbietet alle politischen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem mazedonischen Nationalismus und unterdrückt kulturelle Aktivitäten, die ausschließlich mazedonisch sind, d.h. Lieder und Folklore. Im Gegensatz zur türkischen Minderheit dürfen die Mazedonier keine Schulen in ihrer Muttersprache haben.

Teil des Berichts ist eine Übersichtskarte, die die Verteilung der ethnischen Minderheiten in Bulgarien graphisch darstellt. Laut der bulgarischen Volkszählung, die im Bericht erwähnt wird, setzte sich die Demographie Bulgariens wie folgt zusammen:

85,3% Bulgaren, 8,5% Türken, 2,6% Roma, 2,5% Mazedonier, 0,3% Armenier, (und andere).


Figure 16: Geographic distribution of Turkish and Macedonian minorities, 1965

Abbildung 16: Geografische Verteilung türkischer und mazedonischer Minderheiten, 1965


Im Abschnitt C./Bevölkerung finden wir genauere Hinweise auf die ethnische mazedonische Minderheit, als auch den anderen Minderheiten. Laut dem CIA Bericht, wird die Erfassung der Mazedonier durch das bulgarische Regime erschwert. Zitat:

"Jede Schätzung der mazedonischen Bevölkerung ist sehr dürftig und wird durch die seit 1958 vertretenen offiziellen bulgarischen Behauptungen erschwert, dass die Mazedonier keine separate nationale Gruppe, sondern eine Untergruppe der bulgarischen Nation sind"

(Unter dem Bild findet Ihr die Übersetzung des gesamten Abschnitts)


C. Population
1. Size, composition, and distribution
Bulgaria's last official census, taken in December 1965, recorded the population at 8.227.869, an increase of 614.070 persons or about 8% since the 1956 census, averaging slightly less than 1% per year. According to U.S. Census estimates the Bulgarian population numbered 8.601.000 as of 1 July 1971.
The ethnic composition of the population in 1967 was approximately 85,3% Bulgarian, 8,5% Turkish, 2,6% Gypsy, 2,5% Macedonian, 0,3% Armenian,...

Footnote 1.
Any estimate of the Macedonian population is very tenous and is complicated by the official Bulgarian claims, espoused since 1958, that Macedonians are not a separate national group but instead are a subgroup of hte Bulgarian nation. The official Bulgarian census of 1956, the last one to list separately the Macedonian population, asserted that 187.789 persons (2,5% of the total population) were Macedonian.

C. Bevölkerung
1. Größe, Zusammensetzung und Verteilung
Bei der letzten offiziellen Volkszählung Bulgariens im Dezember 1965 wurde eine Bevölkerungszahl von 8.227.869 verzeichnet, was einem Anstieg von 614.070 Personen oder etwa 8% seit der Volkszählung von 1956 entspricht, was einem Durchschnitt von etwas weniger als 1% pro Jahr entspricht. Nach Schätzungen der US-Volkszählung zum 1. Juli 1971 betrug die bulgarische Bevölkerung 8.601.000.
Die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung im Jahr 1967 betrug ungefähr 85,3% Bulgaren, 8,5% Türken, 2,6% Roma, 2,5% Mazedonier, 0,3% Armenier, ...

Fußnote 1.
Jede Schätzung der mazedonischen Bevölkerung ist sehr dürftig und wird durch die seit 1958 vertretenen offiziellen bulgarischen Behauptungen erschwert, dass die Mazedonier keine separate nationale Gruppe, sondern eine Untergruppe der bulgarischen Nation sind. Die offizielle bulgarische Volkszählung von 1956, die als letzte die mazedonische Bevölkerung separat auflistete, ergab, dass 187.789 Personen (2,5% der Gesamtbevölkerung) mazedonisch waren.



Im Abschnitt D./Struktur und Merkmale der Gesellschaft-Ethnische Zusammensetzung und Sprachen, finden wir noch genauere Angaben der CIA über die mazedonische Minderheit in Bulgarien in den Nachkriegsjahren. Als auch, wie sie systematisch unterdrückt wurden. Auch war der Gedanke an ein vereintes und unabhängiges Makedonien weit verbreitet.

Wir zitieren:

Eine beträchtliche Anzahl von Mazedoniern lebt in den angrenzenden Gebieten des benachbarten Jugoslawien und Griechenlands, und einige Mazedonier hoffen immer noch auf ein geeintes Mazedonien, das sich aus Gebieten aller drei Staaten zusammensetzt.

(Unter dem Bild findet Ihr die Übersetzung des gesamten Abschnitts)

D. Structure and characteristics of the society
1. Ethnic composition and languages

Bulgaria's population is overhelmingly ethnic Bulgarian, with Turks, Gypsies, and Macedonians, the last named concentrated in the southwest corners of the country, the only significant minorities (Figure 16). On the whole, the minority groups are outwardly quiet and submissive to the regime. Longstanding prejudices still exist, however, especially against the Turkish minority, and create a divisive element in Bulgarian society.

Macedonians, (or, as the Bulgarian regime would have it, Bulgarians from Macedonia) are about as numerous a minority as the Gypsies, but there all analogy ends. Concentrated in the Rhodope Mountains in southwestern Bulgaria, the Macedonians adhere to the beliefs of eastern Orthodoxy and speak a language closely related to Bulgarian. Significantly large numbers of Macedonians live in contiguos areas of neighboring Yugoslavia and Greece, and some Macedonians still hope for a united Macedonia composed of territory from all three states. Yugoslav contentions that the Macedonians are a separate nationality have been answered by Bulgarian claims that the Macedonians are a political and geographic subgroup of the Bulgarian nation and therefore not a separate nationality. Both sides interpret the other's position as a threat to its territorial integrity because of the sizeable Macedonian population on both sides of the border. Vituperative exchanges between Yugoslavia and Bulgaria over the Macedonian issue flare up periodically, often for little apparent immediate cause. The issue, although real, on occasion has become something of a red herring, exploitable from time to time by both sides for a variety of internal and external political reason.

The Bulgarian regime forbids all political activity associated with Macedonian nationalism and suppresses cultural activity which is uniquely Macedonian, i.e., songs and folklore. Moreover, unlike the Turkish minority, the Macedonians are not permitted to have schools in their native language. The regime considers Macedonian a dialect of Bulgarian rather than a separate language. Signifying the hardening attitude against the Yugoslav position, the 1965 Bulgarian census mentioned far fewer Macedonians than had been reported in 1956.

D. Struktur und Merkmale der Gesellschaft
1. Ethnische Zusammensetzung und Sprachen

Die bulgarische Bevölkerung ist überwiegend ethnisch bulgarisch. Türken, Roma und Mazedonier, die zuletzt genannten, konzentrierten sich auf die südwestlichen Ecken des Landes und waren die einzigen bedeutenden Minderheiten (Abbildung 16-siehe oben). Insgesamt sind die Minderheiten äußerlich ruhig und dem Regime unterwürfig. Insbesondere gegen die türkische Minderheit bestehen jedoch nach wie vor langjährige Vorurteile, die ein spaltendes Element in der bulgarischen Gesellschaft darstellen.

Mazedonier (oder, wie das bulgarische Regime es gerne hätte, Bulgaren aus Mazedonien) sind ungefähr so ​​zahlreich wie die Roma, aber dort endet jede Analogie. Die Mazedonier konzentrieren sich auf das Rhodopengebirge im Südwesten Bulgariens und halten an den Überzeugungen der östlichen Orthodoxie fest und sprechen eine Sprache, die eng mit dem Bulgarischen verwandt ist. Eine beträchtliche Anzahl von Mazedoniern lebt in den angrenzenden Gebieten des benachbarten Jugoslawien und Griechenlands, und einige Mazedonier hoffen immer noch auf ein geeintes Mazedonien, das sich aus Gebieten aller drei Staaten zusammensetzt. Die jugoslawischen Behauptungen, die Mazedonier seien eine eigene Nationalität, wurden von bulgarischen Behauptungen beantwortet, die Mazedonier seien eine politische und geografische Untergruppe der bulgarischen Nation und daher keine eigene Staatsangehörigkeit. Beide Seiten interpretieren die Position des anderen als Bedrohung seiner territorialen Integrität aufgrund der beträchtlichen mazedonischen Bevölkerung auf beiden Seiten der Grenze. Der schmähende Austausch zwischen Jugoslawien und Bulgarien über die mazedonische Frage kommt regelmäßig auf, oft aus wenig offensichtlichen Gründen. Obwohl das Problem real ist, ist es gelegentlich zu einem roten Hering geworden, der von Zeit zu Zeit von beiden Seiten aus verschiedenen internen und externen politischen Gründen ausgenutzt werden kann.

Das bulgarische Regime verbietet alle politischen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem mazedonischen Nationalismus und unterdrückt kulturelle Aktivitäten, die ausschließlich mazedonisch sind, d.h. Lieder und Folklore. Im Gegensatz zur türkischen Minderheit dürfen die Mazedonier keine Schulen in ihrer Muttersprache haben. Das Regime betrachtet Mazedonisch eher als bulgarischen Dialekt als eine eigene Sprache. In der bulgarischen Volkszählung von 1965 wurden weit weniger Mazedonier erwähnt als 1956 berichtet.



Literatur: CIA-RDP01-00707R000200110035-5