Am 26. Februar 2004 stürzte die Maschine des damaligen mazedonischen Präsidenten Boris Trajkovski ab. Präsident Trajkovski, sowie sechs Mitglieder der Delegation und zwei Besatzungsmitglieder wurden beim Absturz getötet.
Der Präsident und seine Delegation waren auf dem Weg zu einer internationalen Konferenz in Mostar (Bosnien und Herzegowina), als ihr Flugzeug, 'laut heutigem offiziellen Kenntnisstand', aufgrund eines angeblichen Pilotenfehlers auf einen nahe gelegenen Berg abstürzte. Das abgestürzte Wrack brannte zum Teil aus.
Eine Untersuchung des Flugzeugabsturzes wurde im Dezember 2012 auf Ersuchen Mazedoniens wieder aufgenommen, nachdem das mazedonische Innenministerium und das Ministerium für Verkehr und Kommunikation in Bosnien-Herzegowina neue materielle Beweise gesammelt hatten.
Boris Trajkovski - als "junger Führer mit internationaler Ausrichtung" angesehen
Präsident Trajkovski wurde am 25. Juni 1956 in Strumica (Südost-Mazedonien) geboren. Er stammte aus einer methodistischen und auch politisch aktiven Familie.
Sein Vater Kiril wurde einige Jahre wegen seiner politischen und religiösen Überzeugungen inhaftiert, und auch sein Sohn Boris wurde nach seinem Jurastudium 1975–1980 an der Universität Skopje wegen seiner aktiven Mitgliedschaft in der kleinen Evangelisch-methodistischen Kirche Mazedoniens von der jugoslawisch-kommunistischen Regierung in ein abgelegenes Dorf verbannt.
In dieser Zeit kümmerte er sich als Laienprediger intensiv um eine Roma-Gemeinde, die damals (als auch zum Teil noch heute) in Mazedonien als eine diskriminierte Minderheit zählte und zu den Ärmsten im Land gehören. Er vertrat damals Mazedonien des Öfteren bei internationalen methodistischen Gremien.
1998 wurde er Staatssekretär im mazedonischen Außenministerium und war als solcher während des Kosovokriegs verantwortlich für die Aufnahme Hunderttausender kosovarischer, meist albanischstämmiger Flüchtlinge in Mazedonien und koordinierte die humanitäre Hilfe für diese.
Bei den Präsidentschaftswahlen am 14. November 1999 schlug Trajkovski seinen Herausforderer Tito Petkovski mit 52 Prozent der Stimmen gegenüber 45 Prozent. Boris Trajkovski sollte das Amt als Staatspräsident eigentlich am 19. November antreten. Einsprüche gegen die Wahlergebnisse verzögerten aber den Amtsantritt. Bis die Einsprüche abgewiesen wurden, agierte ein Monat lang Parlamentspräsident Savo Klimovski als kommissarischer Präsident Mazedoniens. Am 15. Dezember 1999 trat Trajkovski als Nachfolger von Kiro Gligorov sein Amt als zweiter Präsident Mazedoniens an.
Nachdem er das Amt als Mazedoniens Präsident übernahm, wurde er im Westen als ein "junger Führer mit internationaler Ausrichtung und der Fähigkeit, Kontakte im Ausland zu knüpfen", angesehen.
Trajkovski spezialisierte sich auf Handels- und Arbeitsrecht und leitete einst die Rechtsabteilung einer Baufirma.
Mazedoniens verunglückter Präsident Trajkovski hinterließ eine Frau, ein Sohn und eine Tochter.
Sein Name ist im Land in verschiedene Einrichtungen oder Institutionen verewigt. Am bekannteste ist natürlich das Sportzentrum "Sportski Centar Boris Trajkovski" im Stadtteil Karposh der mazedonischen Hauptstadt Skopje, welches seinen Namen trägt.
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