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Unter Persische Hoheit: Das Achämenidische Makedonien

Das "Achämenidische Makedonien" bezieht sich auf die Zeit, in der das antike Königreich Makedonien unter der Herrschaft der achämenidischen Perser stand. 


Die "persische Epoche" ereignete sich zu Zeiten zweier Könige Makedoniens. Amyntas I. von Makedonien, und seinem Sohn, Alexander I. von Makedonien. Der Erste Alexander, nicht zu verwechseln mit dem Großen der erst etwa 140 Jahre später geboren wurde, war auch derjenige makedonische König, der die Makedonen und Griechen näher brachte. So wurde er als erster Makedone bei den olympischen Spielen "zugelassen".

Wie dem auch sei, kommen wir zurück zur persischen Epoche Makedoniens. 512/511 vor Christus zwang der Perser Megabazos den makedonischen König Amyntas I., sein Königreich zum Vasallen der Achämeniden zu machen. 

Im Jahr 492 v. Chr., nach dem ionischen Aufstand, verstärkte Mardonius den persischen Einfluss auf dem Balkan wieder und machte Makedonien zu einem vollständig untergeordneten Königreich innerhalb der persischen Gebiete, das Teil seines Verwaltungssystems wurde, bis der endgültige Rückzug der Perser aus ihren europäischen Territorien folgte - nachdem Scheitern bei der zweiten persischen Invasion um 480/479 vor Christus.


512/511 vor Christus: Makedonien wird persischer Vasall


Um 513 vor Christus fiel im Rahmen der von Dareios I. angeordneten militärischen Einfälle eine riesige achämenidische Armee in den Balkan ein und versuchte, die im Norden der Donau umherstreifenden Westscythen zu besiegen. 

Mehrere thrakische Völker und fast alle anderen europäischen Regionen am Schwarzen Meer (einschließlich Teilen des heutigen Bulgariens, Rumäniens, der Ukraine und Russlands) wurden von der persisch-achämenidischen Armee erobert, bevor sie nach Kleinasien zurückkehrte. 

Der unter Dareios hoch angesehene Kommandant Megabazos war dafür verantwortlich, die Eroberungen auf dem Balkan zu erfüllen. Die persischen Truppen eroberten Thrakien, die griechischen Küstenstädte und unterwarfen die Päonier.

Schließlich, etwa 512-511 v. Chr., akzeptierte der makedonische König Amyntas I. die Herrschaft der Achämeniden und übergab sein Land als Vasallenstaat dem achämenidischen Persien. Die multiethnische achämenidische Armee zählte viele Soldaten vom Balkan in ihren Reihen. 

Darüber hinaus heiratete die makedonische und persische Elite massig untereinander. Zum Beispiel heiratete Megabazos eigener Sohn Bubares die Tochter des Amyntas I., Gygaia, was angeblich gute Beziehungen zwischen den makedonischen und achämenidischen Herrschern sicherstellte.


Karte: Makedonien als persisches Vasallenreich in den frühen Stadien der griechisch-persischen Kriege

492-479 vor Christus: Voll untergeordneter Status innerhalb des Reiches


Nach dem ionischen Aufstand wurde die persische Autorität auf dem Balkan 492 v. Chr. von Mardonius wiederhergestellt, was nicht nur die erneute Unterwerfung Thrakiens, sondern auch die vollständige untergeordnete Einbeziehung Makedoniens in das persische Reich nach sich zog. 

Laut dem Historiker Herodot bestand Mardonius Hauptaufgabe darin, Athen und Eretria sowie so viele andere griechische Städte wie möglich zu unterwerfen. Nachdem er nach Europa gegangen war, hatten er und seine Armee die persische Garnison von Doriscus erreicht. Dort trennte sich die Armee, woraufhin die Marine Thasos unterwarf, während die Infanterie ihren Weg in Richtung dem Berg Pangeo fortsetzte und nach Überquerung der Angiten in die Länder der Päonier und bekräftigte dort die persische Oberhoheit.

Auf dem Weg zum Thermaischen Golf stießen die Infanterie und die Marine auf Schwierigkeiten. Erstere wurde nachts von den Brygiern angegriffen, während ein starker Sturm die persische Marine verwüstete. Die Brygier wurden jedoch völlig unterworfen, und der Rest der Marine setzte den Feldzug fort. 

An der Ostgrenze von Makedonien angekommen, war Alexander I. von Makedonien gezwungen, die persische Oberhoheit über das Königreich anzuerkennen. Infolge der Kampagne von Mardonius wurde Makedonien in das Verwaltungssystem Persiens integriert. 

Wie Herodot in seiner Historie erwähnt: "

(...) und mit ihrer Armee fügten sie die Makedonier zu den bereits existierenden Sklaven [der Perser] hinzu; denn alle Völker auf ihrer Seite Makedoniens waren ihnen bereits unterworfen worden."

Die persische Invasion führte indirekt zu Makedoniens Machtzuwachs, und Persien hatte einige gemeinsame Interessen auf dem Balkan. Mit persischer Hilfe konnten die Makedonen auf Kosten einiger Balkanstämme wie der Päonier und Griechen viel gewinnen. Alles in allem waren die Makedonier "willige und nützliche persische Verbündete". 

Makedonische Soldaten kämpften in der persischen Armee unter Xerxes gegen Athen und Sparta. In Makedonien wurden während ihrer Herrschaft reichlich Nahrungsmittelvorräte der Perser gelagert. Aufgrund der knappen Quellenbasis bleibt jedoch fraglich, ob es in Makedonien auch persische Garnisonen gab, anzunehmen ist es.

Obwohl die persische Herrschaft auf dem Balkan nach dem Scheitern der Invasion von Xerxes gestürzt wurde, liehen sich die Makedonier (und Thraker) im fünften bis mittleren vierten Jahrhundert ihre Tradition in Kultur und Wirtschaft stark von den achämenidischen Persern ab. 

Einige in Sindos und Vergina ausgegrabene Artefakte können als von asiatischen Praktiken beeinflusst angesehen werden, oder als im späten sechsten und frühen fünften Jahrhundert sogar aus Persien importiert.


Kurzüberlick über die beiden Makedonischen Könige Amyntas und Alexander


Ein kleiner Überblick über die beiden makedonischen Könige, in dem Fall Vater und Sohn, die zu der Zeit der persischen Oberhoheit in Makedonien auf dem makedonischen Thron saßen (Aus der Deutschen Wikipedia).


Amyntas I. von Makedonien


Amyntas I. von Makedonien (Makedonischer König von Ende 6. Jh. v. Chr. bis ca. 498/497 v. Chr.), geboren ca. 540 v. Chr., war Sohn des Alketas I. und Vater des Alexander I. und der Gygaia. Er war der erste Regent des Landes, der Beziehungen zu anderen Ländern pflegte und die Isolation des Kleinstaats Makedonien überwandt; so schloss er eine Allianz mit den Peisistratiden von Athen und bot Hippias das Gebiet von Anthemus am thermaischen Golf an, als dieser aus Athen vertrieben wurde.

Unter seiner Regierung wurde Makedonien dem persischen Großkönig Dareios I. tributpflichtig. Nach dem Feldzug gegen die Skythen und Päonier sandte Megabazos, der persische Heerführer, eine Delegation zu Amyntas und forderte Erde und Wasser als Zeichen der Unterwerfung. 

Amyntas, der sich einem Heer von 80.000 Persern ausgesetzt sah, lenkte sofort ein. Die persische Gesandtschaft benahm sich jedoch bei einem Festbankett, zu dem sie eingeladen waren, so respektlos, dass Alexander, der Sohn des Amyntas, sie töten ließ. Um die Perser zu beruhigen, sandte ihnen Alexander später Tribut und seine Schwester Gygaia. Nach Amyntas’ Tod wurde sein Sohn Alexander König von Makedonien.



Alexander I. von Makedonien


Alexander I. von Makedonien (Bild von Statue oben), hatte den Thron von etwa 498/497 bis etwa 454 v. Chr inne. Er war der Sohn von Amyntas I. und Vater von Alketas II., Perdikkas II., Philipp und der Stratonike.

Laut Herodot war er vor seiner Regierungszeit ein Gegner Persiens, der die Gesandten des persischen Königs Dareios I. töten ließ, als sie zur Zeit des Ionischen Aufstands zum Hof seines Vaters kamen. 

Während der Invasion Griechenlands durch Dareios’ Sohn Xerxes I. war er hingegen gezwungen, sich den Persern zu unterwerfen, und handelte als Beauftragter des persischen Statthalters Mardonios bei den Friedensverhandlungen nach der persischen Niederlage in der Schlacht von Salamis 480 v. Chr. Trotz seiner Zusammenarbeit mit Persien unterstützte und beriet er die Griechen häufig, warnte sie vor Mardonios’ Plänen vor der Schlacht von Plataeae 479 v. Chr. Nach dem Ende der Perserkriege erlangte Alexander für Makedonien die Unabhängigkeit zurück.

Obwohl Makedonien von den Griechen als barbarischer Staat angesehen wurde, beanspruchte Alexander für sich und für das königliche Geschlecht eine "griechische Abstammung" aus Argos. Aufgrund dessen wurde ihm und seiner Familie erlaubt an den Olympischen Spielen teilzunehmen, nicht aber der einfache Makedonier, die nicht als Griechen akzeptiert wurden. Er gestaltete seinen Hof nach athenischem Vorbild und war ein Förderer des griechischen Dichters Pindar.

Passend zum letzten Abschnitt müsst Ihr unseren folgenden Beitrag lesen: Alexander I von Makedonien und seine real-mythologische Herkunft. Dort erklären wir die Umstände,
 wie Alexander als erster Makedone als "Grieche anerkannt" wurde.

Literatur:

  • Roisman & Worthington 2010, Chapter 5: Johannes Engels, "Macedonians and Greeks"
  • Howe & Reames 2008, p. 239.
  • Livius.org: "Persian influence on Greece (2)". Retrieved 17 December 2014.
  • Robin Lane Fox 2011
  • Herodotus
  • Wikipedia Englisch


QUELLE: Makedonien.mk