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Diadochen: Makedonische 'Game of Thrones' - Teil 2

Weiter geht es in unserer Serie Diadochen: Makedonische 'Game of Thrones' mit dem zweiten Teil. Den ersten Teil findet Ihr HIER

Kurze Erinnerung:

Lange bevor George R. R. Martin seine Geschichte des Krieges, Intrigen und Verrat schrieb, war die alte antike Welt Szene seiner eigenen Version von Game of Thrones.

Als Alexander der Große in Babylon 323 vor Christus starb, hinterließ er das größte Reich welches die Welt bis Dato gesehen hatte, jedoch ohne klaren Nachfolger...Alexanders Diadochen ("Nachfolger", wie sie dann genannt werden) versuchten in den folgenden 40 und mehr Jahre lang das Problem der Nachfolge durch Intrigen und Waffengewalt zu regeln.

Die Bühne, auf der sich das Drama abspielte war in der Tat gewaltig: vom Pindos Gebirge bis an das Kaspische Meer, vom Bosporus bis zum Nil. Grob gesagt war es ein Kampf zwischen den Kräften der Dynasten, Satrapen und Generäle, die für sich versuchten einen Teil des Reiches als ihr persönliches Land einzuverleiben, gegen diejenigen die eine zentrale Macht vertraten um das Reich zusammenzuhalten.

Makedonische Phalanx

Diadochen: Makedonische 'Game of Thrones' - Teil II


Kein Mensch war mehr vertraut von Philipp II als Antipatros Sohn des Iollus. Er war vielleicht ein entfernter Verwandter des Königshauses, und obwohl nichts von seinen frühen Jahren bekannt ist, ist er von 342 v.Chr. ab Philipps Oberstleutnant. In diesem Jahr ernannte Philip Antipatros als seinen Regenten in Makedonien, während der König in Thrakien für die nächsten drei Jahre Kampagnen führte und Makedonien bis an die Schwarzmeerküste ausdehnte.

Antipatros schickte Truppen nach Euböa gegen die Athener welche versuchten eine anti-makedonische Regierung zu errichten. Nach dem makedonischen Sieg in der Schlacht von Chaironeia im Jahre 338 vor Christus, wurde Antipatros mit dem jungen Alexander als Co-Botschafter nach Athen geschickt um über einen Friedensvertrag zu verhandeln, und um die Gebeine der gefallenen Athener zu übergeben. Während Alexanders Herrschaft wurde er wieder mit der Regentschaft von Makedonien anvertraut, als auch zum General (strategos) von Europa ernannt. Er hatte eine schwierige Aufgabe, seinen König mit frische Männer zu Versorgen während er die makedonische Herrschaft über Griechenland zu halten hatte. Als die Spartaner sich gegen die makedonische Hegemonie im Jahre 331 v.Chr. auflehnten, mit Geld und Söldner aus Persien, siegte Antipatros und tötete ihren König Agis III in der Schlacht von Megalopolis. Er kam in häufigen Konflikt mit der Königin-Mutter, Olympia, sie sah sich als der eigentliche Regent ihres Sohnes anstatt Antipatros an. In den nächsten Jahren war sie sein erbittertester Feind.

In seinen letzten Tagen entschied Alexander Antipatros nach Babylon zurück zu kommandieren; und ersetze ihn in Europa durch Krateros. Alexanders Tod kam jedoch diesem Befehl zuvor (Antipatros und seine Söhne wurden dem beschuldigt, siehe unten).

Antipatros war körperlich kleingewachsen und ein unattraktiver Mann. Er plante sorgfältig gegen zukünftige Eventualitäten, und spielte die Politik wie ein Schachspiel; stellte seine Bauern auf, machte seine Züge mit großem Weitblick. Er hatte eine große Familie mit zehn Kindern, von denen drei Töchter waren. Er brachte auch diese ins Spiel, so dass er sie für Ehe Allianzen mit vielen der mächtigen Männern die die Bühne in den kommenden Jahren dominieren würden einsetzte. Alle drei Töchter wurden Gemahlinnen zukünftiger Könige.

Antipatros

Bild: Antipatros

Nach Antipatros war der ranghöchste Offizier der Generation Philipps die noch im Dienst standen Antigonus der Einäugige (Monophthalmus). Wenig ist über sein frühes Leben bekannt, und auch der soziale Status in dem er geboren wurde ist umstritten.

Sein Vater war ein Philipp von Elimeia, aus dem makedonischen Hochland. Aber während einige annahmen er sei ein Adliger gewesen, gibt es Stimmen, dass Antigonus ein "Freibauer" war. Wenn seine bescheidene Herkunft akzeptiert wird, ist es trotzdem schwer zu erklären warum er während Philipps Herrschaft weitgehend unbekannt ist und früh in Alexanders Perserkrieg zur Satrapie von Phrygia versetzt wurde.

Er wird immer als "General" von Philip beschrieben; obwohl keine unabhängige Kampagne oder Oberbefehl ihm gut geschrieben wurde. Es ist verlockend zu spekulieren, dass er während der Herrschaft von Philip wahrscheinlich seine Karriere als Soldat begann, entweder in der Phalanx (Pezhetairoi) oder bei den neu geschaffenen Hypaspisten (vielleicht sogar der Agema oder der königlichen Garde); und dass er im Rang aufstieg wegen seinem Ruf als tapferer Soldat und großer Krieger (er war ein groß und kräftig gebauter Mann).

Wir wissen nicht, wer als Somatophylakes unter Philip II. diente oder angesehene Nachwuchspositionen wie den Befehlshaber der Agema der Hypaspisten innehatte. Möglicherweise stieg Antigonus zu einer solchen Position noch vor Alexanders Herrschaft auf; obwohl es zweifelhaft ist, er war einer der Leibwächter die nicht unter Alexander "ursprünglichen sieben Leibwächter" war, deren Identitäten uns bekannt sind und die meisten von ihnen überdauerten Philipps Herrschaft.

In der Schlacht von Granicus befahl er die griechischen Alliierten. Als Alexander das westliche Kleinasien überrollte, wurde er in Phrygien mit (zunächst) 1.500 Söldner zurückgelassen; um Alexander den Rücken zur Kommunikation mit Makedonien freizuhalten.

In dieser Eigenschaft kämpfte er drei Schlachten gegen eine pro-persische Truppe, es ist nicht auszuschließen das zu ihnen griechische Söldnern gehörten, Flüchtlinge aus der Niederlage bei Issos. Es ist ein Beweis für sein Können und seinen Ruf unter den Makedoniern, dass er, obwohl er nicht am Ruhm der Eroberung Alexanders durch den Osten teilhatte, sich sehr schnell zu einem Schlüsselspieler in dem sich folgend entfaltenden Drama machte. Die Brutalität, die er gelegentlich an den Tag legte, könnte von jahrelangem frustriertem Ehrgeiz und Groll herrühren, als er von Alexander auf das Abstellgleis gestellt wurde, während jüngere Männer die Siegeslorbeeren sicherten. Er war 58 Jahre alt, als Alexander in Babylon starb, aber wie die Makedonier im Allgemeinen behielt er große Kraft bis spät in seinem Leben. Inmitten des Chaos, das sich bald abspielte, hatte er die Gelegenheit, seine Verdienste als Soldat und Kommandant unter Beweis zu stellen, eine Gelegenheit, die er nicht verschwenden durfte.

"Nebendarsteller"
die wichtige Rollen spielen sollten, standen zunächst außerhalb der Bühne und warteten auf ihre Gelegenheit.

Seleukos Sohn von Antiochos kommandierte die Elite Hypaspisten in Indien. Er war ungefähr im gleichen Alter wie Alexander. Sein Vater war ein Offizier Philipps, obwohl keine Aufzeichnungen über seine Leistungen existieren. Als Teenager diente Seleukos bei den Königlichen Pagen (Basilikoi Paides) in Philip's Diensten, ebenso wie andere Söhne des Adels.

Eine Geschichte wurde später erzählt, dass sein Vater ihm am Vorabend seiner Abreise zur persischen Expedition erzählte, dass er in Wirklichkeit der Sohn von Apollo sei; ein markantes Muttermal in Form eines Ankers (das auch die späteren Seleukiden-Monarchen trugen) markiere ihn so. Der Anker wurde später zum Symbol der Seleukiden-Dynastie.

Diadoche Seleukos I. Nikator

Bild: Seleukos I. Nikator 

Seine Position(en) während Alexanders Persien Feldzug ist unbekannt. Aber er diente anscheinend mit Auszeichnung, da ihm vor der Expedition nach Indien der Oberbefehlshabertitel der Elite-Hypaspisten-Brigade übertragen wurde. (Die Hypaspisten erhielten zu Beginn der Indien-Kampagne versilberte Schilde und wurden fortan Argyraspides, "Silber Schilde" genannt.) In dieser Funktion kämpfte er in der Schlacht am Hydaspes aus nächster Nähe gegen die Elefanten von König Porus, eine Erfahrung, die ihn sehr beeindruckte. Im späteren Leben hatte er einige Anstrengungen unternommen, so viele dieser riesigen Tiere für sich selbst zu beschaffen, wie er konnte.

Er folgte Alexander durch die Tortur der Gedrosian Wüste. In Susa wurde er mit seiner langjährigen Geliebten verheiratet, Apama, Tochter des persischen Fürsten Spitamenes (die effektivsten Gegner Alexanders). Im Gegensatz zu den meisten anderen Makedonier, die in Susa persische Bräute nahmen, blieb Seleukos mit Apama sein ganzes Leben lang verheiratet. Seleukos war offenbar stark genug, um einen Stier bei den Hörnern zu packen; und milder und barmherziger als vielleicht kein anderer der großen Nachfolger von Alexander. 

Eumenes von Cardia, Alexanders Sekretär, war auch im Königspalast zugegen. Ursprünglich ein "Neuer Mann" unter Philip, er war zwanzig als er persönlicher Sekretär des Königs im Jahr 342 vor Christus wurde. Er diente Alexander weiterhin in dieser Eigenschaft bis zum Tod des Eroberers. Alexander vertraute ihm später vollkommen, setzte ihn in diplomatischen Missionen ein und vertraute ihm schließlich in Indien ein militärisches Kommando an. In Susa wurde er geehrt, indem er als Braut Artonis, die Schwester von Alexanders ehemaliger Geliebte Barsiné, der Tochter von Artabazus (ebenfalls Schwester von Ptolemaios Braut Artacama) bekam. Nach Hephaistions Tod und Perdikkas Übernahme der Pflichten des Toten erhielt Eumenes das Kommando über seine Hipparchie. Ein weiteres Zeichen von Alexanders Vertrauen in seine potentielle Fähigkeit als Soldat. Es war ein Vertrauen, das nicht fehl am Platz war.

Eumenes war ein fähiger Diplomat und geschickter Manipulator von Menschen und Ereignissen; der vollendete "kluge Grieche". Aber er arbeitete immer unter dem Nachteil, kein Makedonier zu sein; und dass er in erster Linie als Mann der Briefe und nicht als Soldat gesehen wurde. Zum ersten wurde er von vielen makedonischen Offizieren verachtet; zum zweiten wurde er auch noch verspottet. (Neoptolemus, der anscheinend einen besonderen Anreiz gegen ihn hatte, bemerkte höhnisch, dass er (Neoptolemus) dem König mit Schild und Speer gefolgt war, Eumenes jedoch nur mit Stift und Papier). Wie dem auch sei, er genoss das Vertrauen von Perdikkas; welches er aufbewahrte und sein ganzes Leben lang nutzte. Als griechischer Außenseiter, dessen Position von der Schirmherrschaft des Throns abhing, war er der Argeaden-Dynastie und Perdikkas als Regent stets treu.


Als er die Möglichkeit eines unabhängigen Kommandos bekam, zeigte er außergewöhnliche Fähigkeiten. Es ist verlockend zu spekulieren, dass er während des Erobererlebens nicht nur als Alexander-Schreiber, sondern auch als eine Art "Stabschef" diente. in der gleichen Funktion wie Marschall Berthier gegenüber Napoleon. Dies könnte zum Teil die Fähigkeit erklären, die er später beim Manövrieren von Armeen zeigte. Es hätte keine bessere Kommandoschule geben können, als an Alexanders Seite zu stehen.

Obwohl er dazu bestimmt war, eine wichtige Rolle zu spielen, begann Kassander, der Sohn von Antipater, den Auftritt deutlich außerhalb der Bühne. Es ist ungewiss, ob er der erste oder zweite Sohn von Antipater war (sein Bruder, Iollus, trug den Namen ihres Großvaters väterlicherseits; normalerweise dem ältesten Sohn gegeben). Als Gefährte Alexanders schon im Kindesalter wurde auch er von Aristoteles in Mieza erzogen, und unterhielt eine lebenslange Korrespondenz mit seinem ehemaligen Lehrer. Dass er mit Antipater in Macedon zurückgelassen wurde, als alle anderen Kameraden Alexanders den König nach Asien begleiteten, ist eines der vielen Anzeichen dafür, dass die beiden Männer eine gegenseitige Abneigung, wenn nicht sogar einen völligen Abscheu voneinander hatten.

Kassander kämpfte wahrscheinlich 331 v. Chr. neben seinem Vater in Megalopolis, obwohl es keine Aufzeichnungen über seine Teilnahme gibt (Einzelheiten der Schlacht fehlen in der Geschichtsschreibung). 323 kam er nach Babylon, um den Fall gegen seinen Vaters zu verteidigen, als Antipater abberufen wurde, der wegen verschiedener Missstände angeklagt wurde. Kassander spottete offen über Alexander und einige der Makedonier des Hofes (wie Peucestas), die persische Gewänder trugen. Als er vor Alexander edle Perser ihre übliche Proskynese (volle Niederwerfung, Stirn bis zum Boden) ausführen sah, brach Kassander in höhnisches Gelächter aus. Die Proskynese war am Hofe Alexanders ein Thema gewesen, das erst vor kurzem geklärt worden war (die Perser führten sie wie üblich weiter aus; für Makedonier und Griechen war sie freiwillig). Dieser plötzliche Ausbruch erzürnte Alexander so sehr, dass er von seinem Thron sprang, den erschrockenen Kassander packte, seinen Kopf auf den Boden schlug und ihn vermutlich dazu zwang die Proskynese durchzuführen! Der schockierte und wütende Kassander verweilte nicht in Babylon, sondern kehrte in Eile nach Makedonien zurück.

Einige Jahre später entstand die Geschichte (wahrscheinlich verbreitet und vielleicht von Olympias, Alexanders Mutter, ins Leben gerufen), dass der wahre Zweck von Kassanders Besuch in Babylon darin bestand, Gift zu bringen, um den König zu töten. Laut dieser Geschichte wurde die Handlung von Antipater initiiert; der daraufhin befürchtete, aus seiner Position als Regent in Makedonien entfernt und für seine Verwaltung zur Rechenschaft gezogen zu werden. (Alexander hatte kürzlich davor  makedonische Gouverneure hingerichtet, die während seiner Abwesenheit in Indien ihre Macht und sein Vertrauen missbraucht hatten. Vielleicht befürchtete Antipater ein ähnliches Schicksal.) Kassander brachte angeblich das Gift in den ausgehöhlten Huf eines Esels; und dass "das Gift (verunreinigtes) Wasser war". Das Gift wurde dann Kassanders Bruder Iollus gegeben, der der Pokalträger des Königs war. Der es dann während der schicksalhaften Feier von Medius in Alexanders Wein einführte. Die Wahrheit dieser Geschichte kann natürlich nicht mehr nachgeprüft werden; aber es ist jetzt und damals plausibel. In den folgenden Jahren des Kampfes erlangte es große Verbreitung und Glaubwürdigkeit. In Anbetracht der blutigen Aktionen, die Kassander gegen das Haus Alexander unternommen hat, ist es sicher, dass er einen tiefen und brennenden Hass gegen den Mann empfand, den er des Mordes beschuldigt hatte, und der skrupellos genug war, um die Tat auszuführen. Von allen Diadochen, die so rücksichtslos wie nie zuvor eine Ansammlung von Rivalen waren, ist Kassander der kaltblütigste, mörderischste und bedächtigste von allen.


Polysperchon, der Sohn von Simmias, gehörte zur älteren Generation, die schon unter Philip dienten. Von Tymphaia an der Grenze zu Epirus aus leistete er während Alexanders Kampagnen gute Dienste. Er war ein Taxiarch, der eine Brigade der Phalanx in Gaugamela befehligte, und setzte diese Funktion während der indischen Expedition fort. Er war einer der "Oldtimer", die entlassen wurden und mit Craterus nach Makedonien zurückkehrten, als die Nachricht vom Tod des Königs eintraf. Während der kommenden Probleme diente er hartnäckig dem Regenten und der zentralen Behörde. Während er eine Zeit lang als unabhängiger Akteur im Rampenlicht stand, drängte ihn sein Mangel an Integrität und Urteilsvermögen schließlich von der Bühne zu Gunsten stärkerer (und weiserer) Charaktere.

Wie Polysperchon gehörte auch Meleager, der Sohn von Neoptolemus, zur älteren Generation, die unter Philip zu Soldaten wurden. Auch er befehligte während Alexanders Feldzügen eine Taxis (Brigade) der Phalanx. Trotz dieser langen Amtszeit beförderte Alexander ihn nicht in ein höheres Kommando und vertraute ihm keine besonderen Aufgaben an. Daraus können wir schließen, dass er ein kompetenter, wenn auch einfallsloser Soldat war. Er wurde von der Basis der makedonischen Infanterie als „altes Eisen“ sehr geschätzt. Er war einer von ihnen, und wie sie war er verärgert über die „Meditation“ Alexanders und einiger Beamter seines Hofes. Nach dem Tod des Königs wurde er bald Sprecher der gemeinen Soldaten der makedonischen Infanterie in Babylon.

Neoptolemus (der Name seines Vaters wird in Quellen nicht erwähnt) war mit dem Epirotischen Königshaus verwandt, daher war er wahrscheinlich ein Verwandter Alexanders von seiner mütterlichen Seite. Vielleicht ist er als Junge zusammen mit Olympias Bruder Alexander von Epirus nach Makedonien gekommen. So könnte er als königlicher Page (Basilikoi Paides) an Philipps Hof gedient haben. Irgendwann wurde er Alexanders "Rüstungsträger", eine Ehre, deren Pflichten (falls vorhanden) heute unbekannt sind.

Nach dem Tod von Nikanor, dem Sohn von Parmenion, kommandierte er die Agema der Hypaspisten (die königliche Fußwache). Er erlangte die Auszeichnung, der erste Mann in den Reihen gewesen zu sein, der den Gazastreifen stürmte. Er war arrogant und nicht vertrauenswürdig und hatte einen besonderen Anreiz gegen Eumenes. Die genaue Ursache dafür könnte Eifersucht über das Vertrauen gewesen sein, das Alexander in den auswärtigen Griechen setzte (besonders Eumenes, einen "Zivilisten" und einen Griechen, mit einem militärischen Kommando entlang des Indus zu beauftragen). Sein genauer Rang und seine Position, als Alexander starb, sind unbekannt. Aber diese war hoch genug, dass er das Kommando über eine Satrapie (Provinz) erhalten würde. Er war heißköpfig, mutig und boshaft; und schien wenig Fähigkeit zur Führung gehabt zu haben. Die Überlieferungen in den Quellen über ihn könnten jedoch verzerrt sein. Unser wichtigster Historiker der Zeit, auf den sich die meisten anderen stützten, war Heironymus von Cardia, ein Verwandter von Eumenes, seinem Feind.

Diadochen Landkarte

Aus den Quellen geht nicht viel über den Hintergrund von Antigenes der Taxiarch hervor, nicht viel ist bekannt (nicht einmal der Name seines Vaters). Er diente 340 v. Chr. unter Philip bei der Belagerung von Perinth und verlor dabei ein Auge. Er wird 331 v. Chr. als Zweiter in den Spielen von Sittacene erwähnt. Am Vorabend der Invasion Indiens wurde er zum Kommandeur der Stoss-Phalanx-Taxis erhoben, die zuvor von Coenus (der zum Hipparchen der Gefährten befördert wurde) kommandiert worden waren. In dieser Eigenschaft wurde das Kommando von Antigenes auf der rechten Seite der Linie neben der Elite der Argyraspiden (befehligt von Seleukos) in der Schlacht der Hydaspen ausgezeichnet. In dieser Position war er mit harten Kämpfen gegen Porus Elefanten und Infanterie beschäftigt. Als Kommandeur der älteren Taxis der Phalanx war er unter den Infanteriekommandanten vielleicht hinter Seleukos (Befehlshaber der Argyraspiden) an zweiter Stelle. Wie viele von Alexanders erfahrenen Soldaten in Babylon war Antigenes voller Ressentiments darüber, wie Alexander viele der verachteten Perser bevorzugt und aufgenommen hatte. Wie sie erwartete er einen größeren Teil der Beute des Sieges nach Alexanders Tod, als er während der Lebenszeit des Eroberers erhalten hatten.

Damit war die Bühne für das sich abzeichnende Titandrama bereit. Die Akteure standen bereit und jeder der Hauptcharaktere strebte danach, die Hauptrolle zu übernehmen. Die Nebenschauspieler, die darauf bedacht waren, in die Hauptrollen aufzusteigen; und sogar Statisten, die bereit waren, ihre Gegner zu "untergraben" und in ihre Rollen zu schlüpfen, falls sie ins Wanken geraten sollten...

Weiter in dem "Makedonischen Game of Thrones Drama" geht es demnächst im Dritten Teil...

Diadochen: Makedonische 'Game of Thrones' - Teil 1

QUELLE:
Barry C. Jacobsen - deadliestblogpage.wordpress.com (Englisch), übersetzt von Makedonien.mk