Ein ehemaliger Soldat der griechischen Armee veröffentlichte einen Roman, der zum Großteil auf seinem Tagebuch basiert. "Life in a Tomb" (Leben in einem Grabe) nennt sich das erstmals 1924 veröffentlichte Werk von Stratis Myrivilis das wir hier vorstellen.
Als freiwilliger in der griechischen Armee führte sein Weg in den Balkankriegen 1912/1913 auch nach Makedonien. In seinem Werk finden wir eine interessante Passage, in welcher Myrivilis Aussagen von ansässigen Makedoniern uns hinterlässt. Diese Aussagen sind von elementarer Wichtigkeit, denn, diese kurze Passage entkräftet jegliche Propaganda in Bezug auf die Negierung der Makedonischen Nation.
Viel zu oft wird in jener Propaganda behauptet, dass die Makedonier "sich früher als Bulgaren sahen und bezeichneten". Mit diesem Werk, bzw mit einem Zitat aus diesem Werk, von einem ehemaligen griechischen Soldaten, wird diese Propaganda mehr als widerlegt und als plumpe Lüge entlarvt.
Aber zuerst über den Autor und seinem Werk:
Über den Autor Stratis Myrivilis
Stratis Myrivilis (geboren 30. Juni 1890 in Skamia auf der Insel Lesbos, damals Osmanisches Reich - gestorben am 19. Juli 1969 in Athen) war ein griechischer Schriftsteller.
In seiner Jugend meldete sich Stratis Myrivilis freiwillig zum Kampf in den Balkankriegen von 1912 und 1913, war im Ersten Weltkrieg Reservist in der griechischen Armee und nahm an den Feldzügen in Anatolien 1921 und 1922 teil.
Zehn Jahre lang war er Soldat, zunächst am Balkan in Makedonien und Thrakien und dann auch in Kleinasien bis zur Niederlage Griechenlands. Die Kriegserlebnisse prägten sein weiteres Leben entscheidend, so dass er als überzeugter Pazifist nach Lesbos zurückkehrte.
Hier war er als Journalist und Schriftsteller tätig. Seit 1930 lebte er in Athen, wo er 1936–1951 Programmdirektor des griechischen Rundfunks war. Myrivilis war Mitglied der Akademie von Athen und nach dem Krieg Präsident der griechischen Schriftstellervereinigung. 1960 wurde er für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen. Stratis Myrivilis starb 1969 in Athen.
Life in the Tomb - Das Leben im Grabe
Stratis Myrivilis war einer der bedeutendsten griechischen Prosaautoren im 20. Jahrhundert. Neben seiner umfangreichen journalistischen Tätigkeit veröffentlichte er bereits während des Krieges 1914 erste Erzählungen. Nach seiner Rückkehr brachte er den Roman "Das Leben im Grabe" heraus, in dem er seine Erlebnisse aus der Kriegszeit verarbeitete.
Life in the Tomb entwickelte sich aus seiner umfangreichen Kriegserfahrung, die zum Teil aus seinen Tagebüchern entstand. Der Roman erschien erstmals in Serienform auf der Insel Lesbos in den frühen 1920er Jahren, aber 1930 wurde eine überarbeitete und erweiterte Auflage in Athen veröffentlicht, die sofort Erfolg hatte. Sein Roman ist unter den griechischen Lesern ein Favorit.
In kurzen Kapiteln, die als Briefe an seinen Liebsten präsentiert werden, berichtet Sergeant Andonis Kostulas von seinen Kriegserlebnissen, in denen sich die traditionelle heroische Moral und Propaganda bald entfalten.
"In der Summe ist dieser Irrsinn der Griechen, Ungeschicklichkeit, hier ein Mangel. Es handelt sich um einen unterirdischen Krieg", schreibt der Protagonist.
Ideen und Metaphysik kollabieren. Das Leben ist eine Frage von Fleisch und Blut. Durch seine Nähe zum Tod erkennt der Sergeant die überbordende Lebenskraft an.
Weder "Bulgari", noch "Srrp" oder "Gkrrts" sondern nur Makedonisch Orthodox
Als Myrivilis in Makedonien mit der griechischen Armee einfiel, kam er auch mit Makedonier in den Kontakt.
So berichtet Myrivilis, dass die Makedonier - obwohl sie aus seiner Sicht fast die gleiche Sprache wie die Serben und Bulgaren sprechen - sich als nur "Makedonisch Orthodox" betrachten.
Desweiteren Interessant an dieser Passage, Myrivilis hielt den Originallaut der Makedonier fest, so bezeichneten die Makedonier die Griechen als "Gkrrts" (vermutlich, "Grtsi"), die Bulgaren als "Bulgari" und die Serben als "Srrp".
Zitat aus Seite 104-105, aus der Auflage von 1924:
"Das sind die Bauern, deren Sprache nahe den Bulgaren und Serben steht. Wie auch immer, mögen sie die Ersteren nicht weil sie ihre Kinder in die Armee zwingen. Letztere, weil sie diese als fälschlich als "Bulgaren" bezeichnen. Sie zeigten Sympathie für die Rhomäer, denn wir sind wahrlich spirituelle Vertreter des "orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel" (...). Allerdings behaupten sie, dass sie weder "Bulgari" (Bulgaren) noch "Srrp" (Serben) oder "Gkrrts" (Griechen) sind, sondern nur "Makedonisch-Orthodox"."
«Αυτοί εδώ οι χωριάτες, που τη γλώσσα τους την καταλαβαίνουν περίφημα κι οι Βούλγαροι κι οι Σέρβοι, αντιπαθούν τους πρώτους γιατί τους πήρανε τα παιδιά τους στο στρατό. Μισούν τους δεύτερους που τους κακομεταχειρίζονται για Βούλγαρους. Και κοιτάνε με αρκετά συμπαθητική περιέργεια εμάς τους περαστικούς Ρωμιούς επειδή είμαστε οι γνήσιοι πνευματικοί υπήκοοι του Πατρίκ, δηλαδή του «Ορθόδοξου Πατριάρχη της Πόλης». (…) Ωστόσο, δεν θέλουν να ΄ναι μήτε «Μπουλγκάρ» (Βούλγαροι), μήτε «Σρρπ» (Σέρβοι), μήτε «Γκρρτς» (Έλληνες). Μονάχα «Μακεντόν ορτοντόξ»
LITERATUR: "Life in the Tomb" Stratis Myrivilis, 1977
QUELLE: Makedonien Geschichte Blog
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