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Ein Buch über Griechen und Makedonier 1532 in Venedig veröffentlicht: Sprachen Alexander der Große und Zar Samoil dieselbe Sprache?

In diesem sehr interessanten Buch, das in der Nationalbibliothek "Heiliger Kliment von Ohrid“ aufbewahrt wird, behauptet Prof. Vinko Pribojevic, dass er eine große Anzahl von Zitaten griechischer und lateinischer Schriftsteller verwendet, die zeigen, dass die Makedonier zum Zeitpunkt des Schreibens des Buches immer die Sprache sprachen, die sie auch im Jahre 1525 sprachen. Ihm zufolge lebten die Makedonier im 16. Jahrhundert sowie in allen vorangegangenen Jahrhunderten in dieser Region.


Vinko Pribojevic war zu seiner Zeit im 15. Jahrhundert ein sehr gebildeter Mann, ein großer Kenner der klassischen Geschichte. Er wurde auf der Insel Hvar (Kroatien, damalige "Republik Venedig") geboren, wo er seine Grundbildung abschloss. Er begann ein Theologiestudium, spezialisierte sich in Italien und wurde später einer der prominentesten Theologieprofessoren.

Da er die Geschichte der Balkanhalbinsel, die er Makedonische Halbinsel nannte, sehr gut kannte, verwendete Pribojevic eine große Anzahl von Quelleninformationen, die er in Bibliotheken, Archiven und Dominikanerklöstern sammelte.

Aus diesem Grund bemerkte er in seiner einleitenden Ansprache an seinen Freund Petar, Patrizier und Kommandeur von Gallien, der wahrscheinlich auch den Buchdruck finanzierte, dass das Buch "zum Nutzen aller veröffentlicht wurde, ohne die Zitate von den Autoren zu löschen sondern parallel zum Haupttext vermerkt".

Laut den Zitaten und dem, was der Professor durch seine Forschungen über die Unterschiede in der Sprache zwischen den Makedoniern und den Griechen entdeckte, ist es sehr klar, dass die Makedonier keine Griechen sein konnten, da sie diese Sprache (anfangs) nicht kannten und immer ihre eigene, makedonische Sprache, sprachen.

Pribojevic schrieb in seinem Buch, dass Thucydides selbst behauptete, dass "Makedonien die Gebiete von Byzanz, Thrakien, Mösien und Illyrien abdeckt" und "der Unterschied zwischen den Griechen und Makedoniern ist unmittelbar an ihrem Charakter und ihrer Lebensweise zu erkennen, und aufgrund eines solchen Gegensatzes in den Charakteren und Gebräuchen kann daraus gefolgert werden, dass die Griechen und Makedonier nicht die gleichen Leute gewesen sind."


Haben die antiken und mittelalterlichen Makedonier dieselbe Sprache gesprochen?


In diesem sehr interessanten Buch über Makedonien und die Makedonier behauptet Prof. Vinko Pribojevic, dass er eine große Anzahl von Zitaten griechischer und lateinischer Schriftsteller verwendete, die zeigen, dass die Makedonier zum Zeitpunkt des Schreibens des Buches immer die Sprache sprachen, die sie auch im Jahre 1525 sprachen. Ihm zufolge lebten die Makedonier im 16. Jahrhundert sowie in allen vorangegangenen Jahrhunderten in dieser Region.

Diese Behauptung von Pribojevic widerspricht der Anti-Makedonischen "fünften Kolonne", die behaupteten, es gebe eine große Lücke in der Geschichte ohne Makedonier - von der Zeit des Apostels Paulus bis zu dem Buch von Krste Petkov Misirkov von 1903 solle es demnach keine Makedonier gegeben haben. Was bedeuten würde, dass die Makedonier verschwanden samt ihrer Sprache, Sitten, Tradition und Geschichte. Pribojevics Buch aus dem Jahr 1525 ist ein Beweis dafür, dass diese Behauptung eine dreiste Lüge war, die von jenen publik gemacht wurde, die sich nie als Makedonier fühlten oder nach Makedonien trachteten.

Er behauptet desweiteren, dass die Makedonier zu der Zeit, als er lebte, "dieselbe Sprache sprachen wie vor 1500 Jahren, als die Griechen sie nicht verstehen konnten, so dass ein Übersetzer notwendig war". Der Professor aus Venedig aus dem 16. Jahrhundert schrieb zudem: "Als Einwand gegen die Behauptung einiger Autoren, dass die Makedonier als Griechen zu betrachten sind, möchte ich eine Stellungnahme von Quintus Curtius aus seinem Buch "Geschichte Alexanders des Großen" hervorbringen".


Er konnte einen klaren Unterschied zwischen der makedonischen und der griechischen Sprache erkennen, und es war auch sehr klar, dass Alexanders Armee die makedonische Sprache nicht verstehen konnte, weil ein Teil von ihnen Griechen gewesen sind. Als Philotas, Sohn von Parmenion, sich vor dem makedonischen Rat verteidigen musste, sagte Alexander zu ihm: "Philotas, die Makedonier werden eine Anklage aussprechen; Ich möchte wissen, ob Sie in Ihrer Muttersprache sprechen sollen", was Philotas ablehnte, weil wie er sagte, "nicht jeder ihn verstehen könne".

Daraufhin erwiderte Alexander, dass Philotas seine Muttersprache hasse. Wenn die Makedonier Griechen wären, wäre das kein Problem gewesen, weil sie alle dieselbe Sprache sprechen würden.

Die Tatsache, dass sich die Muttersprache der Makedonier von der Sprache unterschied, die von den Griechen in Alexanders Armee gesprochen wurde, zeigt deutlich, dass sich die Makedonier nie als Griechen fühlten, weil die Zugehörigkeit einer Nation am besten mit der Einzigartigkeit der Sprache belegt wird, wie Pribojevic schrieb: "Wir betrachten die Menschen als Mitglieder einer bestimmten Nation, die die Muttersprache vom frühesten Alter an mit der Muttermilch zusammengehalten hat".

Wenn also die Makedonier und die Griechen das gleiche Volk gewesen wären, dann musste sich Alexander der Große nicht König der Makedonier und Griechen nennen, sondern nur König der Griechen. In seinem fünf Jahrhunderte alten Buch sagt Pribojevic, dass die Makedonier eine eigene Sprache hatten, die nicht einfach vom Himmel gefallen ist, es ist klar, dass sie schon immer dieselbe Sprache gesprochen haben.

Wenn dies im Jahr 1525 zutraf, als das Buch geschrieben wurde, ist es sehr wahrscheinlich, dass Alexander und Zar Samoil dieselbe Sprache sprachen. Laut Pribojevic hätten somit Alexander, Samoil und der Heilige Kliment Anno 1525 kein Problem gehabt, sich in ihrer Muttersprache untereinander zu verständigen.


Gab es keine Schriftsteller, die die Taten der Makedonier wirklich darstellten?


Pribojevic zufolge "gab es keine Schriftsteller, die die Taten der Makedonier wirklich darstellten", so dass "ein großer Teil ihrer ältesten Geschichte nach Alexander dem Großen unbekannt blieb".

Es gibt viele Aufzeichnungen, die bestätigen, dass viele römische Kaiser und Päpste Slawen genannt wurden. Pribojevic sagte, dass es eine Menge Bände brauche, um über ihre Taten zu schreiben, und sagte auch, dass er diese Tatsachen nicht zum Schweigen bringen kann: "Wenn die Schlachten auf dem Meer oder auf dem Land ausgefochten wurden, haben die Slawen immer ihre Gegner besiegt oder sind in der Schlacht gestorben."

Er schrieb auch, obwohl es seltsam sein mag, aber die Wahrheit war, dass der türkische Sultan großen Respekt vor dem makedonischen Volk hatte, weshalb fast alle Hauptbefehlshaber der Armee Makedonier waren und eine starke Mannschaft von 20.000 Soldaten bildete seine persönliche Wache.


Die Römer bildeten Provinzen, um den Namen Makedonien zu löschen!


Pribojevic verwendete Hunderte von Zitaten und Namen von Autoren in seinem Buch als Quelle, um seine These über die unterbrochene Geschichte der Menschen zu untermauern, die sich angeblich im 6. Jahrhundert auf der Balkanhalbinsel niedergelassen hatten.

Seiner Meinung nach waren die sogenannten Slawen immer hier, wenn auch unter verschiedenen Namen, und der Schritt bestand lediglich darin, die Kontinuität des Überlebens der alten Nation durch die Jahrhunderte aufzuheben. Für ihn waren alle Spaltungen in diesem Teil Europas gemacht worden, um die Autochthonie der Menschen, die seit Tausenden von Jahren in dieser Region lebten, aufzuheben.


Obwohl Makedonien zu dieser Zeit noch nicht als Staat existierte, wurden die Grenzen als Makedoniens Grenzen in Erinnerung gerufen. Interessant an Pribojevics Buch ist, dass Bulgarien und die Bulgaren als Teil der sogenannten Slawen auf der Makedonischen Halbinsel nicht erwähnt werden.

Tatsächlich gibt es nur einen Hinweis darauf, dass "das gesamte Land bis zum Schwarzen Meer ein makedonisches Land ist, das später mit anderen Namen benannt wurde, um die Wahrheit über Makedonien zu verdecken".


Wichtige Fakten zur unterdrückten Geschichte des Balkans


Ein Muster des Buches von Vinko Pribojevic wurde 1922 vom Akademiker Novak Grga gefunden, der 1951 Mitglied der Jugoslawischen Akademie der Wissenschaften in Zagreb war. Dank ihm wurde das Buch zum ersten (und letzten) Mal in zwei Sprachen veröffentlicht - das lateinische Original, das 1532 in Venedig veröffentlicht wurde, und die Übersetzung in Serbokroatisch von 1951.

Die Nationalbibliothek in Skopje erhielt ein Exemplar des Buches im Jahr 1952 und laut den Briefmarken auf der ersten Seite wurde es dreimal registriert - 1957, 1965 und 2002 - bei Überarbeitungen des Bibliotheksfonds.

Nach Ansicht des Akademikers Novak Grga ist das Werk von Vinko Pribojevic in seiner Konzeption und seinen Ansichten von "epochaler Bedeutung", weil es wichtige unterdrückte Fakten über den Ruhm der sogenannten Slawen auf dem Balkan entdeckt. Daher ist Pribojevics Werk eines der wichtigsten Werke der Balkan-Historiographie und verdient einen besonderen Platz in der internationalen Historiographie.


Der Papst ordnete die Verbrennung des Buches an, das Pribojevics Zitate verwendete!


Sehr interessant ist, dass Vinko Pribojevic und sein 1532 gedrucktes Buch über die Makedonier und ihre Geschichte einen großen Einfluss auf Mauro Orbini hatten, der seine Thesen akzeptierte und 1544 in Rom veröffentlichte.

Leider wurde das Buch sofort verboten und der Papst befahl das Werk bis auf die letzte Kopie zu verbrennen. Ein Exemplar wurde jedoch irgendwie gerettet, so dass Orbinis Werk 1601 erneut veröffentlicht wurde und alle Hauptargumente aus dem Buch Pribojevics darin ausgearbeitet wurden.

Auf jeden Fall, wie Grga sagte, war Pribojevic ein großer Patriot, der als erster die Vorstellung von der Größe der Makedonier und der Bewohner der Makedonischen Halbinsel von der Antike bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts darlegte, und dabei beharrlich blieb um es wissenschaftlich zu beweisen.

Wie sehr ihm dies gelungen ist und wie viel sein Buch als wissenschaftlich angesehen werden kann, ist für die Wissenschaft selbst zu beweisen, und das einzige Exemplar des Buches existiert noch in der Nationalbibliothek "Heiliger Kliment von Ohrid" in der mazedonischen Hauptstadt Skopje...


QUELLE: MIA übersetzt von Makedonien Geschichte Blog