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10 Wissenswerte Dinge über die alte Makedonische Armee

Während die populäre Geschichte dazu neigt die Vorstellung von Alexander dem Großen als militärisches Genie hervorzuheben (und das zu Recht), spiegelte sich seine Generalität nicht nur in seiner individuellen Brillanz wider, sondern auch in den beeindruckenden Anstrengungen seiner Armee. 

Zu diesem Zweck wurde das Schicksal und Vermächtnis Alexanders in vielerlei Hinsicht eher durch das militärische Können und die organisatorische Kapazität seiner kommandierten Makedonier geprägt.

Lassen Sie uns kurzerhand auf zehn Dinge eingehen, die Sie über die mächtige alte makedonische Armee Alexanders des Großen wissen sollten.



1. Gefahren schmiedeten die makedonische Armee von Philipp 


Als Philipp II. von Makedonien (Alexanders Vater) den Thron Makedoniens bestieg, war sein Reich auf der Nordseite von den Illyrern verwüstet und besetzt, als auch prekär an den südlichen Grenzen von den Griechen bedroht. 

Zu allem Überfluss war die makedonische Armee nahezu besiegt - ihr früherer König und viele der Hetairoi (Gefährten des Königs) trafen bei einem Kampf gegen die einfallenden nördlichen Stämme auf ihren grausamen Tod. 

Aber wie das Sprichwort sagt: "Not ist die Mutter aller Erfindungen"; machte sich Philipp daran eine militärische Reform zu initiieren, die sich auf die Ausbildung und Ausstattung der makedonischen Infanterie konzentrierte, von denen viele aus halbnomadischen Hirten stammten (im Gegensatz zu den griechischen Bauern/Hopliten, der an sein Land gebunden war).

Teilweise inspiriert von dem großen Feldherrn Epaminondas und seinem thebanischen Heer und unter dem Einfluss des athenischen Generals Iphikrates übernahm Philipp die Idee der Phalanx, in der die Infanteristen in ihren tiefen Formationen mit schweren, langen Speeren ausgerüstet, aber nur leicht gepanzert waren.

Dieser "Amboss" wurde ergänzt durch den "Hammer" der Elite-Kavalleristen - Philipps neue Gefährten, bestehend aus verschiedenen Adligen, die sich auf Lehen niederließen, die von früheren Feinden weggenommen worden waren. Diese Korps von berittenen Kriegern wurden mit schweren Kürassen und Phrygischen Helmen präsentiert, und sie fungierten als eine schlagkräftige, aber mobile Kraft auf dem Schlachtfeld.


2. Die persönlichen Begleiter und königlichen Pagen


Nun ist zu beachten, dass Hetairoi als Begriff ziemlich vage ist und sowohl die oben erwähnte "Gefährten"-Kavallerie als auch die persönliche Garde des Königs bezeichnen könnte. Die letztere Gruppe betraf möglicherweise die Höflinge des alten Makedonien, die mit dem Basileus (König) reisten und mit ihm im königlichen Zelt verkehrten. 

In antiken Quellen wird auch der Begriff Philoi (Freunde) erwähnt, der wahrscheinlich die persönlichen Gefährten bezeichnet hätte, die die höchsten Positionen in der Hierarchie des Hofes innehatten. Interessanterweise bevorzugte Alexander auch seine engagierte "Abteilung" der Seelsorger. Diese Männer, die oft die marschierende makedonische Armee begleiteten, hatten die wichtige Pflicht, die Soldateska über günstige Kampfvorzeichen durch eine Mischung aus Showmanier und Obrigkeit zu überzeugen.

Über die Hierarchie der persönlichen Gefährten hinaus billigte Alexander auch eine zentralisiertere Kontrolle über die Adligen der makedonischen Gesellschaft. Eine raffinierte Lösung entstand in Form der Königlichen Pagen (Basilikoi Paides). Diese Gruppe bestand aus Adelskindern, die in den Adelshof eingegliedert wurden, allerdings als Diener der Könige. Sie erfüllten eine ähnliche Rolle wie die mittelalterlichen Knappen und wurden im Grunde als Geiseln genommen, die als "Garantien" für die Loyalität ihrer Eltern dienten.

Unter diesem politischen Furnier spielten die königlichen Pagen auch eine praktische Rolle. Als edle Jugend des aufkeimenden Reiches wurden sie indoktriniert und in den Loyalitätskult des Königs eingeführt. Zur gleichen Zeit wurden sie im Rahmen der königlichen Maschinerie ausgebildet, angefangen von niedere Aufgaben (einschließlich des Eingießens des Königsbades), über Verwaltungsaufgaben bis hin zu martialischen Anforderungen. Viele dieser jungen Männer (die das Erwachsenenalter erreicht hatten) wurden als Offiziere der makedonischen Armee oder als Angehörige des Elitekorps der Gefährten Kavallerie eingezogen, womit sie auf eine zyklische militärische Unterstützung durch die edle Familien bauen konnten.


3. Somatophylake oder Bodyguards


Angesichts der manchmal verwirrenden Berichte der antiken Schriftsteller können Historiker daraus nur folgern, dass die Somatophylaken oder Leibwächter wahrscheinlich eine separate Einheit innerhalb der alten makedonischen Armee bildeten. Einer der Hinweise kommt von der Position des Königlichen Leibwächters (Somatophylax Basilikos) - der als der höchste Rang in der Armee galt.

Ursprünglich gab es sieben solcher hochrangiger Offiziere, wobei die Zahl ihre Pflichten aus erster Hand symbolisierte, die mit der Bewachung des riesigen königlichen Zeltes verbunden waren. Zu diesem Zweck ist bekannt, dass Alexanders engster Freund Hephiastion die Leibwächter in der berühmten Schlacht von Gaugamela befehligte.

Im Grunde genommen kann man annehmen, dass die Somatophylaken eine aktive Rolle bei tatsächlichen militärischen Begegnungen gespielt haben, obwohl ihre Anzahl wahrscheinlich sehr niedrig war - in der Größenordnung von nur etwa 200 Mann. Gelegentlich fungierten sie sogar als Hypaspists, Schildträger, über die wir später im Artikel noch sprechen werden. Doch jenseits ihrer kriegerischen Fähigkeiten haben ihre Ursprünge die Historiker verwirrt.

Zum Beispiel sprach Diodorus darüber wie die Freunde des Königs, oder Philoi, etwa 50 ihrer Söhne geschickt hatten, um als Leibwächter in der makedonischen Armee von Alexander zu dienen. Curtius hingegen spricht darüber, wie diese "Bodyguards" die Funktion von königliche Pagen erfüllten, was eigentlich gegen die makedonische Norm verstößt, die es adeligen männlichen Erwachsenen verbot niedere Aufgaben zu erfüllen. 

Aber wenn wir die beiden Elemente kombinieren, können wir daraus schließen, dass die Somatophylake von den Königlichen Pagen rekrutiert werden konnten, die ihre kriegerische Scharfsinnigkeit gezeigt haben (beim Eintritt in das Erwachsenenalter). Kurz gesagt, die Leibwächter waren eine aktive Kampfeinheit (die von den Elite-Kriegern besetzt war, die geschworen hatten, ihren Basileus zu beschützen) und möglicherweise auch eine Institution für Offiziersausbildung und sogar Personalunterstützung.


4. Die Hetairoi Kavallerie




Die Hetairoi oder Gefährten Kavallerie war in vielerlei Hinsicht eine militärische Erweiterung des politischen Rahmens des alten Makedon und um den König selbst zentriert. Wie bereits erwähnt, wurden die meisten Mitglieder dieses Elite-Kavallerie-Regiments aus dem Adel (und ihren Söhnen) rekrutiert, und sie zählten vor dem Beginn von Alexanders bedeutender Expedition nach Asien möglicherweise etwa 1.800 Mann, die in acht Schwadronen (ilai) aufgeteilt waren. Unter diesen Einheiten hielt die Königliche Schwadron (Basilike Ile) mit ihren Doppelzahlen die Ehrenposition in Schlachten, und so wurden ihre Mitglieder gewöhnlich von den Persönlichen Begleitern und Freunden (Philoi) des Basileus gezogen.

Passend zum elitären "Hammer" der makedonischen Armee stellten die Hetairoi ihre Uniformen gern zur Schau, wobei die Mitglieder des königlichen Regiments auffällige purpurne Mäntel oder Chlamys (mit tyrianischem Purpur gefärbt) mit goldgelben Rändern trugen, von denen viele aus der persischen Schatzkammer konfisziert wurden. Sie wurden auch mit standardmäßigen und dennoch flexiblen Kürassen präsentiert, möglicherweise aus kleinen Metallteilen, die mit Leder verstärkt oder mit weißem Leinen bedeckt waren, zusammen mit den Böotischen Helmen, die die früheren Phrygischen Modelle ersetzten. Offensiv waren die Gefährten Reiter mit den langen Xyston-Speeren ausgerüstet, die gewöhnlich aus robustem Kornholz bestanden, als sekundäre Waffen diente das Schwert.

Interessanterweise und offensichtlich fehlten die Schilder - die Hauptstütze der griechischen Kriegsführung, wenn es um Kavalleriemanöver ging. 

Es ist allgemein bekannt, dass Alexander selbst seinen Kürass zugunsten seiner Tunika ablegte, wahrscheinlich um Prahlerei während der früheren Teile der Expedition (oder möglicherweise wegen der Hitze) zu entgehen. Es genügt zu sagen, dass viele der eindrucksvollen Adligen aus den Kavallerieregimentern, angetrieben durch den Personenkult Alexanders des Großen, versucht haben, ihren Anführer zu imitieren und in den Kampf zu stürmen - nur mit ihren schicken Tuniken und mit der Xysta bewaffnet.


5. Die Pezhetairoi oder Infanterie


Bevor die makedonische Armee den Hellespont überquerte, bestand die Hauptstütze ihrer Infanterie aus den Pezhetairoi (oder Fußgefährten) - Männer, die den gefürchteten "Amboss" der Phalanx bildeten. Diese Infanteristen wurden mit etwa 9.000 Soldaten in sechs Bataillone (Taxeis) eingeteilt, die jeweils aus drei Lochois bestanden. 

Die Pezhetairoi, die die glorreichen Einheiten ihrer Kavalleriepartner widerspiegelten, hatten möglicherweise eine eigene Elite Einheit namens Astheteiroi, deren Mitglieder (vorzugsweise) aus Obermakedonien rekrutiert wurden.

Was die Ausstattung betrifft, so zeichnen antike Schriftsteller und Bildzeugnisse eher ein vages Bild der berühmten makedonischen Phalangiten. 


Nach Polyainos Bericht über die makedonische militärische Ausbildung wurden die Infanteristen der Phalanx mit Bronzehelmen (Kranos) des phrygischen Typs, leichten Schilden (Pelte), Beinschienen (Knemiden) und ihren charakteristischen langen Lanzen (Sarissa) ausgestattet. Wie man aus dieser kleinen Liste von Gegenständen entnehmen kann, fehlt auffallend die Rüstung. 

Auf der anderen Seite sprach Diodorus über standardisierte Formen von Rüstungen, die während der harten Kampagne in Indien herausgegeben wurden, und legte damit nahe, dass zumindest einige der Pezhetairoi Panzerungen trugen. Interessanterweise erzählt eine der Beschreibungen von Polyainos anekdotisch, dass Alexander die Männer, die zuvor vom Schlachtfeld geflohen waren, mit einem Hemithorakion (Brustpanzer) bewaffnete, die den vorderen Teil des Körpers bedeckte, so dass die Soldaten sich nicht mehr vom Feind abwandten.

Jedenfalls, wie wir flüchtig erwähnt haben, war es nicht ihre Panzerung, sondern die stachlige Reihe von spitzen  Lanzen, den Sarissa, die eine nahezu undurchdringliche (wenn auch starre) Formation der makedonischen Phalangiten darstellte. Die längste dieser Sarissa-Lanzen erreichte 18 Fuß (etwa 5,5 meter) während der Kriege der Nachfolger nach Alexanders Tod (Diadochenkriege). In Anbetracht der Abwehrhaltung seiner Nachfolger ist anzunehmen, dass die Sarissa zu Alexanders Lebzeiten möglicherweise etwas kürzer waren. Diese langen Speere waren auch mit ihren charakteristischen kleinen Eisenköpfen bekannt, die besser geeignet waren, die Rüstung des Feindes zu durchbrechen.



6. Die Hypaspistes oder Schildträger


Viele Historiker haben theoretisiert, dass die Hypaspistes ("Schildträger") ihre Ursprünge als Gefolgsleute der Gefährten des königlichen Hofes hatten (nicht mit der Hetairoi Kavallerie zu verwechseln), während andere die Hypothese aufgestellt haben, dass sie sich aus der Pezhetairoi Infanterie entwickelt haben. In jedem Fall hatten sie wahrscheinlich einen höheren Rang als die Mitglieder der makedonischen Phalanx, und dazu gehörte auch ein Agema (Vorhut), bekannt als königliche Schildträger (Basilikoi Hypaspistes). Diese Truppe, die aus größer gewachsenen Kandidaten bestand, nahm an den Flanken -auf der rechten Seite und auf der linken Seite- von anderen Lohois von Hypaspisten unterstützt, ausdrücklich die Ehrenposition ein. Zusammen hatten sie vielleicht eine Stärke von etwa 3.000 Mann.

In Anbetracht der relativ starren Taktik der oben erwähnten Pezhetairoi, kann man vermuten, dass die Hypaspistes wahrscheinlich eine flexible Schlachtfeldrolle erfüllten, die die Lücke zwischen der mobilen Kavallerie und der "starren" Phalanx überbrückte. Gemessen an dieser Forderung nach Agilität kann davon ausgegangen werden, dass der Hypaspist im Vergleich zu seinen Infanterie-Kameraden der makedonischen Armee weniger an Rüstung trug. Zu diesem Zweck hat Alexander viele seiner Hypaspistes in ähnlicher Weise wie griechische Hopliten ausgestattet, was den Gebrauch von Phrygischen Helmen, leichteren Tuniken und kürzeren Speeren nahelegt.

Zur gleichen Zeit bildeten diese Schildträger die Sprungeinheiten der Armee, und sie erwiesen sich in vielen Belagerungskämpfen als wertvoll, indem sie an den frontalen Angriffen teilnahmen, die in engen Quartieren durchgeführt wurden. Im Wesentlichen kann man davon ausgehen, dass die Hypaspistes besser trainiert und gedrillt wurden als die meisten modernen Infanterieeinheiten, während ihre (erforderliche) Beweglichkeit sie auf dem Höhepunkt ihrer physischen Bedingungen hielt. Angesichts ihres geschätzten kriegerischen Wertes bildeten viele der erfahrenen Hypaspistes möglicherweise auch die berühmten Argyraspiden - die "Silbernen Schilde", die später nach Alexanders Tod an den Kriegen der Nachfolger teilnahmen.


7. Die "multinationale" Kraft


Unsere populären Vorstellungen über die alte Armee, die Alexander der Große in seinen berühmten Feldzügen befehligte, gehen meist auf eine homogene Kraft zurück, die aus der Amboss-Phalanx und der Hammer-Kavallerie besteht.

In Wahrheit bestand die "makedonische Armee" jedoch aus Soldaten unterschiedlicher Herkunft und Nationalität.

Zunächst wurden die Makedonier selbst, die die "Königliche Armee" bildeten, von ihren Vasallen unterstützt, einschließlich der Triballer, Agrarianer, Odrysianer und sogar Illyrer - ihren ehemaligen Feinden.

Alexander war auch der De-facto-Kopf (Archon) der thessalischen Armee und der Kommandant der Liga von Korinth, der ihm die Macht gab, militärische Unterstützung von den Griechen zu erhalten. Hinzu kamen die Söldner, von denen die meisten aus dem südlichen Griechenland und dem benachbarten Balkan stammten.

Im Gegensatz zu unserem modernen Konzept der politischen Korrektheit gab es grassierenden Rassismus und vorgefasste Ideen gegen andere Gruppen innerhalb der Armee.

Zum Beispiel nahmen die südlichen Griechen ihre nordmakedonischen Waffenbrüder als ungehobelt und sogar halb zivilisiert wahr. Die Makedonier betrachteten ihre südlichen Nachbarn dagegen als kraftlos und weich. Und beide diese Gruppen identifizierten die Thraker als Barbaren wegen ihrer Fremdsprache und ausgelassenen Tendenzen.

Trotz dieser kulturellen Unterschiede gelang es dem Trupp von Alexanders Truppe, langwierige Feldzüge durchzuführen und logistische Hürden zu überwinden, was Hannibal und seine Armee von "multinationalen Konzernen" mehr als 80 Jahre lang später taten.


8. Die Thessalier und Thraker


Bei all dem Gerede über die Elite-Gefährten-Kavallerie mag es überraschen, dass es tatsächlich die Thessalier waren, die als die besten Reiter der makedonischen Armee (und möglicherweise sogar der gesamten "griechischen Welt") betrachtet wurden.

Viele dieser geschätzten Kavalleristen wurden von der Reitkultur der thessalischen Adelsklasse getragen - und so spiegelten ihre Regimenter möglicherweise die Struktur des viel beschworenen Hetairoi wider. Antike Quellen berichten darüber, wie 1.800 thessalische Reiter an Alexanders Asien-Expedition teilnahmen.


Folglich kann angenommen werden, dass sie ähnlich in acht Schwadronen (ilai) unterteilt waren, wobei die Agema (Vorhut) der pharsalischen Schwadron - dem thessalischen Gegenstück zur Königlichen Schwadron (Basilike Ile) der Hetairoi - gehörte.

Was ihre Kleidung anbetrifft, trugen die thessalischen Reiter wahrscheinlich ihre unterscheidenden dunkelpurpurnen Umhänge mit weißen Rändern, während sie in den ähnlichen weiß-gefärbten Kürassen gepanzert waren, die von den Gefährten bevorzugt wurden.

Die Thraker hingegen wurden von ihren Nachbarn als widerspenstige Gruppe wahrgenommen. Trotzdem waren sie für ihre effektive leichte Kavalleriekräfte bekannt.

Die Prodromoi (Späher) waren eine solche thrakische Einheit, die der Königlichen Armee (die nur aus Makedonier bestand) angehängt war, und sie bestand möglicherweise aus vier Schwadronen. Und sogar jenseits der offiziellen Bezeichnungen der Prodromoi-Kavallerie war die makedonische Armee oft auf thrakische Hilfskavallerie angewiesen - da sie für grundlegende Erkundungs- und Überfallaktivitäten in feindlichen Territorien geeignet waren.

In Bezug auf die Panoply trugen sie leichte Tuniken (ohne Rüstung), möglicherweise ergänzt durch rosarote Mäntel (und die Panther-Haut Shabraque für Offiziere). Sie waren auch dafür bekannt, die längere Sarissa anstelle des robusteren Xysta zu tragen, das von den schweren Kavallerieregimentern bevorzugt wurde.


9. Die alliierten Griechen


Als wir uns vorhin der Infanteristen gewidmet haben, schrieben wir, dass rund 9.000 Pezhetairoi (oder Fußbegleiter), die Haupttruppen der makedonischen Armee, für Alexanders unglaubliche militärische Expedition eingezogen wurden. Sie wurden von 3.000 Hypaspistes (oder Schildträgern) und rund 7000 alliierten Griechen begleitet.

In Bezug auf letztere wurde die Hypothese aufgestellt, dass einige dieser alliierten griechischen Streitkräfte (zusammen mit Söldnern) möglicherweise nach der Überquerung des Hellespont zu Garnisonpflichten verbannt wurden. Man kann jedoch auch annehmen, dass die Griechen der Liga von Korinth ziemlich gut gedrillt waren, hauptsächlich wegen ihrer eigenen Reformen, die nach der katastrophalen Niederlage in Chaironeia (ironischerweise durch den  Makedonier Philipp II. erlitten) eingeleitet wurden.

Ein bedeutendes Ergebnis dieser Reformen betraf die Abschaffung der typischen "Milizen" der griechischen Hopliten zugunsten der Epilektoi (ausgewählte Truppen). Im Gegensatz zu Hopliten mussten diese Epileptoi jedoch regelmäßig bezahlt werden - ein System, das oft die Haushaltslage vieler einzelner Stadtstaaten stark beeinträchtigte.

In Bezug auf die Rüstung, trugen die meisten dieser Infanteristen den schwereren "muskulösen Kürass" und den allgegenwärtigen phrygischen Helm. Es sei auch darauf hingewiesen, dass einige griechische Stadtstaaten ihre militärische Unterstützung in Form von Kavallerietruppen angeboten haben. Diodor sprach davon, dass mindestens 600 griechische Reiter den Hellespont mit der Hauptexpeditionsstreitmacht überquerten, später wurden sie möglicherweise durch andere Abteilungen verstärkt.


10. Die Söldner und andere Truppen


Neben etwa 3600 schweren Kavallerietruppen (bestehend aus den Hetaiori und Thessaliern), die von etwa 1400 leichten Kavallerietruppen (bestehend aus Thrakern, Griechen und anderen Hilfstruppen) ergänzt wurden, nahm die makedonische Armee Alexanders auch Söldner auf.


In der Tat, nach den oben erwähnten Zahlen zu urteilen, brauchte Alexander dringend mehr leichte Kavallerie, nicht nur um seine Kräfte zu balancieren, sondern auch um Aktivitäten in tiefen feindlichen Territorien zu unternehmen, die oft eine Rolle bei strategischen Entscheidungen spielten. Diese Söldner, die möglicherweise in zwei Schwadronen aufgeteilt waren, kämpften unter dem Schirm der "Fremden-Söldner-Kavallerie" - und erwiesen sich als solche gegen mächtige Reiter wie die Baktrier und Skythen in Gaugamela als wertvoll.

Neben den Standard-Infanteristen und der Kavallerie verfügte die makedonische Armee vermutlich auch einen balancierten Anteil an leichten Schützen (Psiloi), die vor den gedrängten Phalanx-Formationen kämpften - über ihre Zahl ist jedoch nicht viel bekannt. Was wir jedoch wissen, ist, dass Alexander speziell eine Kompanie der berühmten kretischen Bogenschützen (Toxotai) rekrutierte, die dafür bekannt waren, ihre bronzenen Schilde zu tragen, der ihnen auch in Nahkampfszenarien half.

Außer den Bogenschützen betrafen die leichten Truppen auch die Peltasten und Speerträger (Akontistai), die bei vielen militärischen Begegnungen ihre instrumentale Rolle spielten. Die berühmteste von ihnen bezog sich möglicherweise auf die Stosstruppen der Agrianer, die um die 1.000 Mann zählten und sowohl kurze als auch lange Speere trugen. Und während sie unter dem allgemeinen Begriff der Thraker zusammengefasst wurden, sprach Diodor auch von 7.000 multinationalen leichten Truppen, die die Hauptarmee Makedoniens beim Hellespont begleiteten. Diese bestanden möglicherweise aus Kontingenten der Tribalianer, Odrysianer und Illyrer.


Lobende Erwähnung - Der Marsch


Die grundlegende taktische Einheit in der makedonischen Armee wurde als Dekas bezeichnet, die entgegen ihrer Anspielung auf die Zahl 10 tatsächlich aus sechzehn Mann bestand. Die Phalanx bestand aus 16 Reihen mit je sechzehn Mann in einer quadratischen Formation  (16x16=256 Männer). Jedem Dekas wurde offiziell erlaubt, nur einen Diensthabenden zu haben, bekannt als Ektaktoi.  Sein Job bezog sich auf das kostbare Gepäck (das Hauptzelt und anderes Zubehör) der Kämpfer, die normalerweise von Maultieren, Pferden und später sogar von Kamelen getragen wurden.

Trotz dieser sparsamen Mittel und des Mangels an tatsächlichem Lohn (der normalerweise durch die Beute feindlicher Siedlungen ersetzt wurde), hatten die Infanteristen, die sich 336 v. Chr. zu Alexander gesellt hatten und dann seine Asien-Kampagne begannen, mehr als 20.870 Meilen gereist (oder 33.400 km). Nach einer Berechnung von Historiker Theodore Ayrault Dodge.

Im Durchschnitt hatte jeder dieser Männer beeindruckende 1.605 Meilen (oder 2.570 km) pro Jahr zurückgelegt!

Und in geographischer Hinsicht könnten viele der makedonischen Veteranen behaupten, eine Vielzahl von Flüssen überquert zu haben, darunter der Nil (in Ägypten), Euphrat und Tigris (im Irak), Oxus (in Tadschikistan), Syr-Darya (in Usbekistan) ) und der Indus (in Pakistan).