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Mannlicher Gewehre - Die beliebteste Waffe der makedonischen Freiheitskämpfer


In unzähligen makedonischen Volksliedern wurde sie besungen - Das Mannlicher Gewehr, im Volksmund "Manliherka" genannt. Und in der Tat, die Kämpfer konnten sich damals glücklich schätzen wenn sie für die damalige Zeit eine so moderne Waffe besaßen.

Im Grunde trug der makedonische Freiheitskämpfer alles an Waffen welche man damals auf dem Schwarzmarkt finden konnte oder den getöteten Kontrahenten abnahm. Aber jeder wollte das Mannlicher Modell 1895 sein eigen nennen, in einem makedonischen Volkslied (Izlezi, stara majko) wird das Gewehr sogar als "das zuverlässigste Eheweib der Komiti" besungen.

Das Gewehr Mannlicher Modell 1895 ist ein Repetiergewehr mit Geradezugverschluss und wurde in Österreich von der Firma Steyr Mannlicher und in Ungarn von der Gewehrfabrik Budapest hergestellt. Ursprünglich wurde die M95 als langes Infanteriegewehr für die österreichisch-ungarische Armee entwickelt, aber im Ersten Weltkrieg erkannte die Armeeführung den großen Nachteil dieser "langen" Gewehre in den Schützengräben und adaptierte es zu einem Karabiner.


Das Mannlicher Modell M1895 hat einen Geradezugverschluss, mit diesem Geradezugsystem war eine schnellere Schussfolge möglich als mit Gewehren mit dem Zylinderverschluss System Mauser. Die ausschließlich geradlinige Repetierbewegung, ohne zusätzliche Schwenkbewegung ermöglichte bis zu 35 Schuss pro Minute.

Die Patronenzufuhr erfolgt mit Laderahmen mit je fünf Patronen, diese werden bei geöffnetem Verschluss von oben in den Magazinkasten eingeschoben. Leergeschossen fällt der Laderahmen durch eine unten am Magazin angebrachte Öffnung zu Boden. Diese Öffnung führte aber auch dazu, dass das Gewehr schmutz empfindlich ist. Allerdings konnte die Waffe ohne Laderahmen auch als Einzellader verwendet werden, so wie andere Modelle die die Freiheitskämpfer trugen.

Eben dieser Magazinkasten macht es möglich die "Manliherka" auf alte Bilder makedonischer Freiheitskämpfer zu erkennen.


Der amerikanische Journalist Albert Sonnichsen bereiste Makedonien und verfasste seine Eindrücke unter dem Titel "Confessions of a macedonian bandit". In einer Passage beschreibt er das aufeinander treffen der makedonischen Freiheitskämpfer mit osmanische Truppen die mit Mannlicher Geschosse eingedeckt wurden.


Andere weit verbreitete Gewehre unter den Komiti waren die russische Berdan ("Berdanka") - besonders die Berdan II war beliebt und wurde ebenfalls besungen. Sie war Treffsicher, leicht instand zu halten und leicht in der Handhabe da es kein kompliziertes System besaß. Erwähnenswert wäre das dieses russische Gewehr einst von einem Amerikaner konzipiert wurde. Die französische Lebel 1886 die allerdings etwas kompliziert zu Laden war und das Vorgänger-Gewehr der französischen Armee Gras Modell 1874. Etliche erbeutete Gewehre des deutschen Mauser Typs 98 aus osmanischer Produktion fanden sich ebenfalls unter den Kämpfern. Auch ein deutsches Gewehr fand Verwendung - das Gewehr 88.


In Tetovo und Debar war man Handwerklich sehr begabt, so dass etliche dieser Modelle und das Mannlicher Gewehr kopiert wurden. Jedoch konnte man nie eine große Stückzahl produzieren, trotzdem waren diese Kopien von hoher Qualität.