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Griechenland und Rom: Die Provinz Achaia im Römischen Reich


Im 2. Jahrhundert v. Chr. wurde Griechenland eine Provinz des Römischen Reiches. Doch übten die Griechen ihrerseits einen starken Einfluss auf Rom aus.

Die Römer hatten schon früh Kontakt mit den Griechen, von denen viel übernommen wurde. Doch als im Verlauf des 2. Jahrhunderts v. Chr. Griechenland selbst erobert und Teil des Römischen Reiches wurde, verbreitete sich griechische Bildung und Kultur endgültig unter den Römern. So konnte der Dichter Horaz schreiben: „Das eroberte Griechenland erobert den wilden Sieger und bringt die Künste in das bäuerliche Latium.“ (Horaz, Briefe 2, 1, 156f)

Griechenland und Rom


Griechenland rückte im 2. Jahrhundert v. Chr. ins Blickfeld der aufsteigenden Weltmacht Rom. Griechenland und seine Stadtstaaten und Städtebünde war schon lange Spielball der hellenistische Königreiche und Rom schickte sich nun an, in dem Konzert der Großmächte des östlichen Mittelmeerraumes mitzuspielen. Anfang des 2. Jahrhunderts ging Rom gegen das im 2. Punischen Krieg mit Hannibal verbündete Makedonien vor. Zusammen mit mehreren griechischen Staaten schlugen die Römer die Makedonen und Griechenland selbst wurde vom römischen Feldherrn Flaminius für frei erklärt. Doch Rom wurde nun immer wieder in die inneren Streitigkeiten der griechischen Staaten hineingezogen. Als der Achaische Bund, vormals Verbündeter der Römer, gegen Rom mobil machte, reagierte das Imperium mit aller Härte: die Achaier wurden bezwungen, die Stadt Korinth 146 v. Chr. zerstört und ganz Griechenland unter römischer Kontrolle gestellt. Zur Zeit der Bürgerkriege wurden schließlich mehrere Schlachten auf griechischen Boden ausgefochten. Die letzte davon war die Seeschlacht von Actium vor der nordwestgriechischen Küste, in der Octavian seine Gegner Marc Anton und Kleopatra bezwang.

Griechenland als römische Provinz Achaia 

Mit dem Ende der Selbständigkeit wurde Griechenland nun römische Provinz. Anfangs der Provinz Makedonien angegliedert, wurde die Region unter Augustus als eigene senatorische Provinz mit dem Namen Achaia formiert. Die Provinzgrenzen wurden mehrmals verändert: bis spätestens zur 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts wurde Thessalien an Makedonien angegliedert und der Nordwesten Griechenlands mit der neu formierten Provinz Epirus vereinigt. Das unter Caesar neu gegründete Korinth wurde Hauptstadt von Achaia. Nero schenkte Griechenland die Freiheit (wohl in erster Linie vor Besteuerung), doch nach Neros Sturz nahm Vespasian dieses Privileg nach nur wenigen Jahren wieder zurück. Griechenland erlebte eine Periode des Friedens, nur einmal sollten germanische Plünderer einfallen. Erst in der Spätantike, als das römische Reich immer mehr in Bedrängnis geriet, wurde auch für die Griechen die Gefahr akut. Aber im Gegensatz zum Westen konnte sich das Oströmische Reich behaupten.

Die griechischen Städte in römischer Zeit

Die Städte Griechenlands verloren als Teil des Imperium Romanum jegliche militärische und politische Bedeutung. Doch sie blieben ein Hort der Kultur und Bildung, allen voran Athen. Auch in den städtischen Gymnasien wurde jetzt mehr Wert auf Bildung gelegt. Viele wohlhabende Römer besuchten Griechenland, darunter auch mehrere Kaiser. Nero durchreiste Griechenland, um in allen wichtigen Spielen (griechisch: Agone) zu siegen, die extra für ihn alle in einem Jahr abgehalten wurden. Kaiser Hadrian besuchte Griechenland gleich drei mal während seiner Regierungszeit. Besonders die Stadt Athen wurde von Hadrian geradezu mit Wohltaten überschüttet. Mit dem Aufstieg des Christentums verloren die griechischen Städte aber auch ihre Bedeutung im Bildungswesen. Platons Akademie konnte immerhin bis ins 6. Jahrhundert bestehen, bis sie von Kaiser Justinian endgültig geschlossen wurde.

Literaturtipp:
Alcock, S.: Graecia Capta. The landscape of Roman Greece. Cambridge University Press 1995.

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