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Griechenland will wieder Grab und Überreste von Alexanders Vater bestätigt haben


 

Als griechische Archäologen vor etwa 50 Jahren die antike makedonische Stadt Aigai beim heutigen Vergina in Nordgriechenland ausgruben, machten sie eine unglaubliche Entdeckung in Form von drei Königsgräbern. 

In diesen sollen sich die Überreste der Familie Alexanders des Großen aus dem vierten Jahrhundert vor Christus befinden, wird seit dem angenommen als auch vehement als Argument behauptet.

Damals glaubte man, die Überreste seien von Vater, Sohn und älterem Halbbruder des großen makedonischen Königs Alexander. Als gesichert galt diese Annahme griechischer Gelehrter jedoch nicht.

Jetzt wollen diese es aber bestätigt haben. Griechische Experten zeigen nun „schlüssig“, dass das Skelett, von dem lange angenommen wurde, dass es dem Halbbruder gehört, tatsächlich der Vater ist und umgekehrt. 

Antonios Bartsiokas, Professor für Anthropologie an der griechischen Demokrit-Universität Thrakien, leitete die jüngste Untersuchung. Und er stellt neue Hypothesen auf.

Das sollen die Knochen des linken Beins von Philip II. von Makedonien sein

​„Die untersuchten Skelette gehören zu den historisch bedeutendsten in Europa“, behaupten Professor Bartsiokas und Kollegen.

Wir haben unsere Diskussion auf die wissenschaftlichen Fakten und historischen Beweise konzentriert, die sich auf die Annahme oder Ablehnung des Standorts der Gebeine von König Philipp II. von Makedonien auswirken“, fügten sie hinzu.

Zwischen 336 und 323 vor Christus regierte Alexander III., besser als Alexander der Große bekannt, über das Königreich Makedonien nördlichen des antiken Griechenlands. Er gilt als einer der erfolgreichsten Militärführer der Geschichte.

​Vor ihm, von 359 v. Chr. bis zu seiner Ermordung im Jahr 336 v. Chr., wurde das antike Reich von seinem Vater, Philipp II. von Makedonien, kontrolliert.

Obwohl die letzte Ruhestätte Alexanders des Großen bis heute unbekannt ist, wurden 1977 von Forschern drei Gräber bei Vergina gefunden, die in der Forschung als Gräber I, II und III bekannt sind.

Archäologen der damaligen Zeit vermuteten, dass sie die Überreste von Philipp II., dem Vater „Alexanders des Großen“, Alexander IV., seinem Sohn, und Philipp III. von Makedonien, Alexanders Halbbruder, zuzuordnen sind.

Teil des männlichen distalen Oberschenkelknochens im Grab I – dem angeblichen Grab des Vaters von Alexander dem Großen (Philipp II.)

​Unzählige Gelehrte und Experten bezweifeln bis heute die von den griechischen Historikern verbreitete Theorie, dass es wirklich die Überreste von Philip II sind.

Der neuen Studie zufolge ist es jedoch immer noch eine „lang andauernde Debatte“, in welchem Grab sich welche Person befand. Trotzdem wollen sie es bestätigt haben, wem die Gebeine gehören.

Die meisten Gelehrten sind sich einig, dass Grab III Alexander IV. gehört, dem jugendlichen Sohn Alexanders des Großen, aber die „energische Debatte“ über die anderen beiden Gräber „geht unvermindert weiter“.

Um die Debatte beizulegen, wie sie behaupten, untersuchten die griechischen Forscher Röntgenaufnahmen der Skelette und verwiesen auf alte Schriften über jede Figur, einschließlich ihrer anatomischen Eigenschaften und etwaiger physikalischer (gesundheitlicher) Probleme.

Sie wollen nun "schlüssig identifiziert haben", dass sich in Grab I der Vater Alexanders des Großen befindet und in Grab II Philipp III. von Makedonien – und nicht umgekehrt, wie bisher von ihnen angenommen.

Grab I enthält die Überreste einer Frau und eines Babys, bei denen es sich den Forschern zufolge um die junge Frau Philipps II., Kleopatra, und ihr neugeborenes Kind handelt.

Professor Bartsiokas meint, dass dies ein Hinweis hätte sein sollen, aber stattdessen hätten die Wissenschaftler ihre Identität falsch verstanden und gedeutet.

Bild: Knochenelemente aus Grab I (bisher als die Gebeine des Halbbruders von Alexander dem Großen (Philipp III. von Makedonien) identifiziert). Man beachte die griechische Gründlichkeit. Die, Zitat: "historisch bedeutendsten Knochen in Europa" in Zeitungspapier eingewickelt!


Sie spekulierten, dass es sich bei der Frau um Eurydice (die Frau Philipps III.) handelte, gaben aber keine Erklärung für das Neugeborene“, ist nun die neue Meinung der griechischen Gelehrten.

Es ist eine in den alten Quellen gut belegte Tatsache, dass Kleopatra zusammen mit ihrem neugeborenen Kind ermordet wurde.“

Entscheidend sei ihnen zufolge, dass Philipp II. von Makedonien, wie aus Dokumenten hervorgeht, eine schwere traumatische Verletzung am linken Knie erlitten hat, was nun durch die Skelettbefunde bestätigt sein soll. Fünfzig Jahre nach dem entdecken der Gräber und unzähliger Forschungen, nebenbei angemerkt!

Am männlichen Skelett von Grab I wurde eine Kniefusion entdeckt, was mit den historischen Beweisen für die Lahmheit von König Philipp II. übereinstimmt“, heißt es in der neuen griechischen Studie. Und weiter heißt es:

Diese Schlussfolgerungen widerlegen die traditionelle Spekulation, dass Grab II Philipp II. gehört.“

Unterdessen wurden am männlichen Skelett von Grab II keine Hinweise auf eine Verletzung des Knies gefunden.

Abgebildet ist das unverwachsene Ilium (einer der drei knöchernen Bestandteile des Hüftknochens) des Neugeborenen aus Grab I

Darüber hinaus war bekannt, dass Philipp II. eine Augenverletzung hatte, die ihn auf einem Auge blind machte, doch die Überreste in Grab II ließen keine Anzeichen dafür erkennen. Leider gab es auch in Grab I keine Anzeichen, da dieser Teil des Schädels nicht erhalten geblieben ist.

Aber Professor Bartsiokas und Kollegen glauben trotzdem, dass die "verfügbaren und erbrachten Beweise" eindeutig sind – und dass sich der Vater Alexanders des Großen in Grab I befindet.

Wir haben überzeugende Beweise aus mehreren Quellen vorgelegt, die schlüssig belegen, dass Philipp II. in Grab I bestattet wurde“, heißt es.

Unsere Hypothese von Philipp II. in Grab I bleibt in der von Experten begutachteten Literatur unangefochten und wir glauben, dass die verfügbaren Beweise schlüssig sind.“

Lesetipp passend zum Artikel: Griechischer Professor will Grab der Mutter Alexanders des Großen gefunden haben