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Kroatische Grammatik von 1767 erwähnt Mazedonische Sprache


 

Immer wieder hört man unwahre Thesen, die mazedonische Sprache sei „nach dem Zweiten Weltkrieg von Josip Broz Tito und der Komintern erfunden worden“. Besonders die griechische und bulgarische Propaganda ist darauf bedacht solche Thesen zu verbreiten und als Fakt darzustellen. Als Grundlage jener Thesen dient oft die späte politische Anerkennung der Mazedonier als auch deren Sprache. Jedoch existieren Zeugnisse die solche Thesen widerlegen. Denn eine politische Anerkennung einer Sprache, bedeutet nicht, dass diese Sprache ab da an existierte und im Gebrauch ist.

Neben vielen anderen Dokumenten auf unserem Blog die solche Thesen widerlegen, widmen wir uns heute in dem Artikel einem 1767 erschienenen Werk mit dem Titel „Neue slawische und deutsche Grammatik“. Verfasst hat das Werk der kroatische Pädagoge und habsburgische Militäroffizier Antun Relković. Dieses Buch wurde mehr als ein Jahrhundert vor Titos Geburt und der Gründung der Komintern gedruckt.

Neue slawische und deutsche Grammatik


Mazedonien ist eines der Gebiete, die der Autor zusammen mit Polen, Kroatien, Serbien, der Slowakei und vielen anderen erwähnt, wo Slawisch gesprochen wird, genauer gesagt einige seiner Zweige oder Dialekte. Interessant ist auch der Eintrag auf der zweiten Seite des Buches, wo Relković, zurück in die Antike, Alexander den Großen als Mazedonier und nicht als griechischen König erwähnt.

Der kroatische Schriftsteller bemerkte in seiner Grammatik, dass Albaner, Mazedonier, Serben und Bosniaken viele Turzismen oder türkische Wörter anstelle ihrer slawischen Gegenstücke verwenden - die Kroaten allerdings kaum. Dies liegt daran schreibt der Autor, weil Kroatien nur sehr kurze Zeit Teil des Osmanischen Reiches war und lange Zeit zur Habsburgermonarchie gehörte. Die Gebiete des heutigen Mazedonien, Albanien, Serbien und Bosnien waren dagegen bis zu fünf Jahrhunderte unter osmanischer Herrschaft.



Der Autor Matija Antun Relković (auch Mathias Antonius Relkovich) wurde am 6. Januar 1732 im Königreich Slawonien geboren, wie die nach dem Krieg mit dem Osmanischen Reich und der Provinz der Habsburgermonarchie befreiten kroatischen Gebiete allgemein hießen.

Von Beruf war er österreichischer Soldat und nahm am Siebenjährigen Krieg teil. In demselben Krieg wurde er inhaftiert. Während seiner Gefangenschaft lernte er die französische Sprache und die Ideologie und Literatur der Aufklärung kennen, deren Kenntnisse er dann in die Heimat zurückkehrend in Kroatien vertiefte. Sein wichtigstes Werk ist Satir oder Der Wilde Mann, ein Band mit Lehrgedichten aus dem Jahr 1762.



Neben seinen literarischen Leistungen verfügt er über umfangreiche militärische Erfahrung in mehreren Kriegen und bekleidete den Rang eines Hauptmanns. Er wurde 1786 in Ruhestand versetzt und durch das kaiserliche Diplom geadelt. Er starb 1798 im Alter von 66 Jahren.

Das hier zitierte Werk Nova slavonska i nimačka gramatika („Die neue slawonische und deutsche Grammatik“) wurde in Zagreb 1767 herausgegeben. Beim Beschreiben der Begriffe verwendete der Autor insgesamt drei Sprachen – Kroatisch, Deutsch und Latein – was von seiner guten Ausbildung zeugt. Das Lateinische war seinerzeit für viele ein großes Problem. Deswegen gewinnt seine Grammatik erst spät an Bedeutung.


Neben dieser einen Grammatik, schrieb er Epen, Satiren, Prosa, Fabeln und Aphorismen.