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Salonikis Juden unterstützen Makedoniens Autonomie - Asiatische Griechen antworteten mit Pogrom

Juni 29, 2019

Am 29. Juni 1931 kam es in Thessaloniki zu antisemitischen Ausschreitungen, von denen der griechische Staat fürchtete sie könnten dem Ansehen schaden, insbesondere im Ausland versuchte man die Vorfälle herunterzuspielen. Das herunterspielen dauert allerdings immer noch an, wie jüngst entdeckte britische Geheimdienstdokumente zeigen.

Denn laut diesen Dokumenten kam es nicht einfach so zu dem Pogrom gegenüber den Juden im heute nordgriechischen Saloniki, sondern es war eine gezielte Racheaktion.


Die Campbell Affäre


Als Campbell Affäre wird der Angriff auf die jüdische Siedlung Camp Campbell in Saloniki bezeichnet, welche sich zwischen dem 23 und 28. Juni 1931 ereignete und dann in den Pogrom am 29. Juni endete.

Die Siedlung entstand für die Unterbringung obdachloser Juden im jar 1927, als das alte Viertel Akçe Mescid (ebenfalls nach einem Brand) abgerissen wurde.

Nach vielen Anfragen der jüdischen Gemeinde wurde ein verlassenes britisches Militärlager mit einer Fläche von 45 Morgen als geeignet empfunden, um die Obdachlosen unterzubringen. Die jüdische Gemeinde kaufte direkt von den Eigentümern das gesamte Gebiet und beherbergte Anfangs 210 Familien.

Reste einer Holzbaracke im Camp Campbell nach dem Pogrom vom 29. Juni - Photo Credit: United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of National Archives and Records Administration, College Park

In der Nacht zum 23. Juni 1931 kam es im Stadtzentrum zu Unruhen, als die faschistische Organisation EEE antijüdische Propagandaflyer verteilte und jüdische Ladenbesitzer angriff. Danach kam es zu Angriffen gegen Juden:


  • Nahe Siedlung 151 (24. Juni)
  • Gegen Siedlung 151 (26. Juni)
  • Gegen Siedlung 6 (27. Juni)


In der Nacht zum 29. Juni griff eine Gruppe von ungefähr 350 Menschen die abgelegene Siedlung Campbell an.

Zusammen mit den 700 Einwohnern der Siedlung Campbell flohen Hunderte aus anderen Siedlungen aus dem Umland der Stadt in das Zentrum von Thessaloniki, wo ihnen vorübergehend Unterkünfte in Schulen und Synagogen angeboten wurden.

Im April 1932 fand in Veria der Prozess über die Ereignisse in der Campbell-Siedlung statt. "Die griechische Justiz hat gesiegt". Alle Angeklagten wurden für unschuldig erklärt.


Salonikis Juden unterstützen Makedoniens Autonomie - Asiatische Griechen antworteten mit Pogrom


Wie aus neu entdeckten Geheimdienstdokumenten hervor geht, war der Pogrom "nicht einfach so vom Himmel gefallen". Wie britische Dokumente, bzw Bericht-Noten enthüllen, soll der Angriff wegen der Makedonien Frage erfolgt sein. Da die Juden wohl eine Autonomie Makedoniens befürworteten.




Der britische diplomatische Bericht, F.O. Note - vom 17.7.1931, besagt, dass die jüdische Organisation, die die Autonomie Makedoniens unterstützte, der Vorwand für den Angriff der griechischen Extremisten (Pogrom) gegen Juden von Salonika am 23. und 28. Juni 1931 war.

So Lesen wir in der "Secret Note":

F.O. Note - Datum 17.7.1931 
Anti Jüdische Unruhen in Saloniki
Anti Jüdische Unruhen kamen in Saloniki am 23. und 28. Juni auf, nach dem die Nationale Union der Studenten erheblichen Schaden an Eigentümern im Jüdischen Viertel anrichtete. Aus Protest gegen einen Abgesandten der Jüdischen Makkabäischen Gesellschaft, der an einem Meeting in Sofia teilnahm, wo eine Resolution für die Autonomie Makedoniens verabschiedet wurde.


Jüdische Bewohner flüchteten aus ihren Häusern aus Angst vor einem weiteren Angriff nach dem Pogrom im Camp Campbell, wie die jüdische Siedlung genannt wurde.



In der Nacht vom 29. Juni 1931 bis in die frühen Morgenstunden des nächsten Morgens wurde die gesamte jüdische Siedlung Camp Campbell durch einen Brand zerstört und 500 Familien wurden obdachlos, als griechische-christliche Flüchtlinge aus Kleinasien ein Pogrom entfesselten. 

Laut den griechischen Autoren Stratos Dordanas und Vaios Kalogrias versuchte Athen die Vorfälle im Ausland zu vertuschen:

Die Vorfälle vom 29. Juni 1931 von denen der Staat fürchtete sie könnten dem Ansehen schaden, wurden insbesondere im Ausland heruntergespielt...


Beschreibung des Titelbilds am Beitrags-Anfang:

Jüdische Flüchtlinge, die aus Angst vor einem weiteren Angriff nach dem Pogrom in Camp Campbell in Thessaloniki ihre Heimat verlassen hatten. In der Nacht vom 29. Juni 1931 bis in die frühen Morgenstunden des nächsten Morgens wurde die gesamte jüdische Siedlung Camp Campbell durch einen Brand zerstört und 500 Familien wurden obdachlos, als griechische christliche Flüchtlinge aus Kleinasien ein Pogrom entfesselten. Zahlreiche Juden wurden bei dem Angriff verletzt und ein Jude und ein Christ wurden getötet.

Bild-Quelle Wikipedia
Datum Juni 1931 - Juli 1931