Thomas "Buck" Whaley (15. Dezember 1766 – 2. November 1800) war ein irischer Politiker und Mitglied des Irish House of Commons, der auch wegen seiner Glücksspielsucht bekannt war.
Er unternahm eine Reise nach Jerusalem im Zeitraum 1788-1789, und gelangte bei dieser Reise durch die Gebiete die vom osmanischen Reich besetzt gehalten wurden, unter anderem auch durch Makedonien. Diese Reise brachte ihm auch einen weiteren Spitznamen neben Buck ein, so nannte man ihn auch oft den "Jerusalem Whaley".
Whaley schrieb 1797 seine Memoiren, die jedoch von den Testamentsvollziehern unterdrückt wurden und bis 1906 nicht veröffentlicht wurden.
"Jerusalem Wette"
Während eines Essens mit William Fitz Gerald, dem Herzog von Leinster im Leinster House, erwähnte Whaley Jerusalem leichthin. Diese Antwort führte dazu, dass Wetten in Höhe von insgesamt 15.000 GBP (d.h. etwa 1,8 Mio. britische Pfund heute) angeboten wurden, dass Whaley nicht innerhalb von zwei Jahren nach Jerusalem und zurück reisen und seinen Erfolg nachweisen könnte.
Die Überlegungen der Wettanbieter beruhten auf der Überzeugung, dass die Region, da sie zum Osmanischen Reich gehörte und für ihr weit verbreitetes Banditentum bekannt war, für Reisende zu gefährlich und es unwahrscheinlich sein würde, dass Whaley die Reise beenden könnte.
Whaley schiffte sich am 8. Oktober 1788 von Dublin aus ein, mit einem Gefolge von Dienern und einem "großen Vorrat an Madeira-Wein", wo er von einer großen Menge, die sich an den Dubliner Kais versammelte, verabschiedet wurde.
Whaley segelte zuerst nach Deal, und dann weiter nach Gibraltar, wo ein Ball für seine Ankunft abgehalten wurde. Die Gruppe segelte dann in den Hafen von Smyrna und machte von dort eine Überlandreise nach Konstantinopel und kam im Dezember an.
Der britische Botschafter in Konstantinopel machte Whaley mit dem Wesir Hasan Pascha bekannt . Hasan Pascha, der Whaley mochte, erteilte ihm die Erlaubnis, Jerusalem zu besuchen. Whaleys Gruppe verließ Konstantinopel am 21. Januar 1789 mit dem Schiff und segelte nach Akkon.
Whaley und seine Gefährten zogen am 28. Januar über Land nach Jerusalem. Während seines Besuchs wohnte er in einem Franziskanerkloster, dem Convent of Terra Sancta. Sie blieben etwas mehr als einen Monat, bevor sie über Land nach Irland zurückkehrten.
Whaley kam im Sommer 1789 zu großen Feierlichkeiten nach Dublin zurück und sammelte die Gewinne der Wette ein. Die Reise kostete ihn insgesamt 8.000 Pfund, was ihm einen Gewinn von 7.000 Pfund einbrachte.
Makedonier unter den Janitscharen
Einen interessanten Abschnitt finden wir in Buck Whaleys Memoiren in Kapitel 5, als er über die Janitscharen in der osmanischen Armee berichtet. Dort finden wir einen Hinweis, wie diese Elitetruppe der Osmanen zusammen gesetzt waren.
"Unter Murad den Zweiten bestanden die Janitscharen aus junge Bulgaren und Makedonier, welche zum Dienst nach Konstantinopel gesandt wurden"!
Janitscharen
Die Janitscharen waren im Osmanischen Reich die Elitetruppe der Armee. Sie stellten die Leibwache des Sultans und erreichten höchste Positionen im osmanischen Staatswesen. Die Truppen hatten ihren Ursprung im 14. Jahrhundert und wurden 1826 aufgelöst.
Als Zeitraum der Gründung dieser Elitetruppe werden die Jahre zwischen 1365 und dem Ende des 14. Jahrhunderts genannt.
Die Idee dahinter war, ausreichend Soldaten für die neuen Kriegszüge der Osmanen zu finden, da das eigene Volk nicht immer ausgereicht hätte, um ein Heer zu stellen, das größere Teile der Welt hätte unterwerfen können.
Jeder neue Kriegszug brachte jedoch neue Kriegsgefangene ein, unter denen sich kräftige, junge Männer befanden, die für den Waffendienst geeignet gewesen wären. Den Makel, dass diese Männer der „falschen“ Religion angehörten, beseitigte Orhan, indem er den Christen ihre Kinder wegnahm, sie von Angehörigen eines nach dem heiligen Hadschi Bektasch benannten Derwisch-Ordens zu fanatischen Muslimen erziehen ließ und sie dann seiner neuen, ebenfalls einem Orden gleichenden Einheit eingliederte.
Die Janitscharen wurden anfänglich nach dem Vorbild der Mamluken gebildet, überwiegend aus Christen, die meistens nicht freiwillig dem Korps beitraten, sondern durch die Knabenlese im kindlichen Alter aus dem Kaukasus und dem Balkan verschleppt und zum Islam zwangskonvertiert wurden.
Oftmals versuchten islamische Eltern aus den Unterschichten ihre Kinder einzuschmuggeln, um ihnen so eine bessere Zukunft im Dienste des Sultans zu ermöglichen. Die Janitscharen wurden die erste stehende Armee des Osmanischen Reiches und ersetzten die aus Stammeskriegern zusammengesetzten Truppen, auf deren Loyalität und Moral man nicht vertraute.
Literatur: Buck Whaley’s Memoirs bei Archive.org
QUELLE: Makedonien Geschichte Blog
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