Am heutigen Tag, am 26. Juli 1963, ereignete sich das schwere Erdbeben in Skopje, Mazedonien. Der Großteil der Stadt wurde damals zerstört, über Tausend Menschen verloren bei dem Unglück ihr Leben...
Um exakt 05:17 Uhr Ortszeit erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 6,0 die Region um Skopje der damalige Sozialistischen Republik Mazedonien, die eine Teilrepublik des kommunistischen Jugoslawiens darstellte.
Das Epizentrum mit den Koordinaten 42,1°N, 21,4°E, befand sich in der unmittelbaren Umgebung der Hauptstadt Skopje, die damals als drittgrößte Stadt Jugoslawiens etwa 312.000 Einwohner zählte. Die Herdtiefe wurde durch Experten auf 6 km bestimmt.
Diese Katastrophe zerstörte einen Großteil der Gebäude in Skopje, auch die Altstadt wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Todeszahlen wurden auf 1.070 Menschenleben beziffert. Darüber hinaus gab es laut Berichten der internationalen Hilfsorganisationen noch 3.300 Opfer die aus den Trümmern geborgen wurden, teils mit schwersten Verletzungen.
Wie Augenzeugen berichteten fielen die Gebäude ein wie Kartenhäuser. Die Bevölkerung verlor binnen Sekunden ihre Unterkunft. etwa 200.000 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Skopje oder 75 Prozent der Bevölkerung wurden durch das Erdbeben obdachlos.
Auch öffentliche Gebäude, Schulen und Krankenhäuser oder Ambulanzen erlitten schwere Schäden. Nur 20% der Gebäude blieben frei von starken Schäden. Die Intensität betrug im Epizentrum 9 Grad auf der zwölfstufigen Makroseismischen Skala (entsprechend EMS-98).
In einem Bereich von 180.000² km konnten die Erschütterungen in ganz Mazedonien sowie in den angrenzenden Nachbarländern verspürt werden. Auf über eine Milliarde US-Dollar wurden die Sachschäden in Skopje geschätzt. Mit internationaler Hilfe wurde Skopje in den darauf folgenden Jahren wiederaufgebaut; allerdings veränderte sich das Gesicht der Stadt. Von neoklassizistischer Bauten und Bauten der osmanischen Besatzer, sowie andere Besatzer wie Serbien, hin zu dem kommunistischen Brutalismus. Die Betonbauten prägten nun das Bild des Stadtzentrums.
Außerhalb von vom damaligen Stadtgebiet, das nun in Ruinen lag entstanden neue Stadtteile. Teils bedürftig mit Holzbaracken errichtet.
Obwohl das Gebiet seit der Antike für seine zerstörerischen Erdbeben bekannt war, wurde darauf in der Stadtplanung nicht Rücksicht genommen. Erst im Jahr 1950 wurde eine erste seismische Zonenkarte erstellt, die jedoch erst nach den Erfahrungen in Skopje 1963 im Jahre 1964 geltend gemacht wurde.
Das Erdbeben 1963 kam plötzlich und ohne Vorwarnung. Insgesamt von drei großen Erdbeben wurde die heutige mazedonische Hauptstadt Skopje heimgesucht. Das erste große Erdbeben ereignete sich im Jahre 518. Im Jahre 1555 ereignete sich das zweite große Erdbeben.
Acht Monate vor dem dritten großen Erdbeben im Jahre 1963 kam es bereits zu einer Katastrophe in Skopje. Aufgrund von starken Regenfällen trat der Fluss Vardar über seine Ufer und überschwemmte weite Teile von Skopje. Etwa 5.000 Gebäude standen unter Wasser. Diese Überschwemmungskatastrophe wurde dann von der Erdbebenkatastrophe am 26.07.1963 übertroffen.
Bericht eines Augenzeugen des Erdbebens in Skopje vom 26. Juli 1963:
"Der Tag vor dem Erdbeben war ein ganz gewöhnlicher Tag: Schule, Kinderspiele und Abendessen mit meinen Eltern. Ich war acht Jahre alt. Meine Eltern gingen früh zur Arbeit. Das Erdbeben weckte mich auf. Als ich an meine Schwester dachte, lief ich schnell wieder die Treppen hoch. Meine einjährige Schwester war noch zu Hause. Ich rannte zurück, nahm sie und lief vor das Gebäude. Alle Nachbarn waren da. Sie trugen Pyjamas oder nur Unterhosen. Das Bild war schrecklich. Das Gebäude, in dem ich gewohnt hatte, war nicht mehr da. Es waren nur Reste. Man hörte Leute schreien, weinen und nach Namen rufen. Man hörte viele Namen. Ich habe meine Mutter verloren. Sie war eine von den 1000 Menschen, die ihr Leben verloren haben."
Miodrag Hadži-Ristič und Dragoljub Jankovič. (Quelle des Zitats, Wikipedia)
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