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22. Juni 168 vor Christus: Rom zerschlägt das Königreich Makedonien

Heute vor mehr als zweitausend Jahren unterlag Makedonien in der Entscheidungsschlacht bei Pydna den Römern, es war der Untergang Makedoniens als selbst verwaltetes und unabhängiges Königreich. Auch beendete Rom damit endgültig die makedonische Besatzung der Griechen, welche nicht zum ersten mal auf Seiten der Römer in die Schlacht zogen.

In drei Kriegen kämpfte Rom gegen das Königreich Makedonien. 168 v. Chr. kam es bei Pydna zur Entscheidungsschlacht. Gegen die gefürchtete Makedonische Phalanx setzten die Römer aber auf Beweglichkeit - erfolgreich wie man heute weiß.


Der römische Konsul Lucius Aemilius Paullus besiegte am 22. Juni 168 v. Chr. bei Pydna am Olymp in Nordgriechenland an der Grenze zum makedonischen Reich das Heer des Königs Perseus von Makedonien vollständig. Damit ist der 3. Makedonische Krieg zu Ende und das Stammland Alexanders des Großen vernichtet. Es war das Ende des Königreichs Makedonien, dass Reich wurde in vier unabhängige Regionen aufgeteilt und einige Jahre später als Provinz Macedonia ins Römische Reich eingegliedert.


Schon während des Krieges gegen Hannibal hatte Perseus‘ Vater Philipp V. gegen Rom gekämpft. Im 2. Makedonischen Krieg erlitt er 197 bei Kynoskephalai allerdings eine schwere Niederlage, die ihn die Rolle als Hegemonialmacht in Griechenland kostete.

Perseus, der 179 v.Chr. seinem Vater auf dem Thron folgte, machte sich daran, die alte Stellung des Reiches zu erneuern. Nachdem er einige Erfolge gegen griechische Staaten erzielt hat, drängt Eumenes II. von Pergamon und die mit ihm verbündeten Römer zur Intervention. Diese erklären Makedonien ohne triftigen Grund 171 den Krieg. Eine völlige inkompetente Führung lässt den römischen Vorstoß aber zunächst scheitern. Es war nicht die erste Römisch-Griechische Kooperation gegen Makedonien, so hinterließ uns Plutarch eine Angabe aus dem zweiten Makedonischen Krieg. Laut Plutarch kämpften die Römer nicht gegen die Griechen sondern für die Griechen gegen die Makedonen.

Selbst als mit Aemilius Paullus ein erfahrener Feldherr die Führung der Legionen übernimmt, kann Perseus mit seiner reorganisierten Armee mehr als erfolgreich Widerstand leisten. Am Fluss Elpeus müssen Roms Leichtbewaffnete Truppen eine herbe Niederlage hinnehmen.

Die Entscheidung fällt, als es den Römern gelingt, Perseus aus seinem festen Lager zu locken. Beide Heere sind mit rund 40.000 Mann ungefähr gleich stark. Wie bei Kynoskephalai vertrauen die Makedonen auf ihre traditionelle Phalanx, die schon die Hauptwaffe Alexanders und dessen Vater der Erfinder der Phalanx gewesen war, während die Römer auf ihre flexible Taktik setzen.


Wie der römische Historiker Livius berichtet, soll die „Umzäunung von gestreckten Lanzen“ der makedonischen Formation die Römer zunächst in Angst und Schrecken versetzt haben. Einige von Roms Bundesgenossen suchen ihr Heil in der Flucht. Aber je weiter die Phalanx der Makedonen vorrückt, desto mehr verlieren ihre Krieger den Kontakt zueinander, so dass Lücken in der Schlachtreihe auftraten. In diese Lücken stießen die Legionäre vor und griffen die Makedonen von der Seite und dem Rücken aus an.

Im Nahkampf haben die Makedonen mit ihren bis zu sechs Meter langen Lanze gegen die handlichen Spanischen Kurzschwerter der Römer keine Chance. Rund 20.000 Makedonen sollen gefallen sein, gegenüber nur einigen hundert römischen Verlusten. Perseus kann zunächst fliehen, ergibt sich aber schließlich dem römischen Feldherrn und stirbt in Gefangenschaft.

Perseus war der letzte König des makedonischen Reiches, Makedonien leistete Rom erheblichen Widerstand und das fast 60 Jahre langt. Die Römer (und ihre griechischen Verbündeten) fielen nach dem Sieg über das Land her, Rom soll so viel Gold aus Makedonien gestohlen haben, dass die Römer keine direkten Steuern mehr bezahlen mussten (siehe Artikel HIER).

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