Gerne wird versucht, die pro-bulgarischen Ströme und Fraktionen im mazedonischen Freiheitskampf als ein globales Bild der Inneren Mazedonischen Revolutionären Organisation (IMRO bzw. auf mazedonisch VMRO) darzustellen.
Jedoch ist das nichts als ein weiterer Versuch die tatsächliche Motivation der mazedonischen Revolutionäre zu untergraben. Ein Zeugnis ist die bulgarische Zeitung "Pravo". In der Ausgabe vom 1. Februar 1903 - einige Monate vor dem großen mazedonischen Ilinden Aufstand gegen den osmanischen Besatzer. - spricht ein gewisser Nestorov über die Ziele und Motivationen der IMRO.
Wir zitieren Auszugsweise aus dem Artikel:
"Die Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation unterscheidet sich in erster Linie von den mazedonischen Organisationen in Bulgarien, da sie nicht aus Auswanderern bestand, die in Bulgarien Zuflucht fanden und sich von den großen bulgarischen Idealen inspirieren ließen und alle Verbindungen zu ihrem Heimatland Mazedonien abbrachen. ...
Die Organisation bestand aus heimischen Elementen und war das Ergebnis der lokalen Intelligenz. Die Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation entstand als Reaktion auf die Schwierigkeiten in Mazedonien und die Eingriffe seiner Nachbarn - Bulgaren, Serben, Griechen und Rumänen -, um über das Schicksal Mazedoniens zu entscheiden.
Die interne Organisation war die erste, die aufrichtig damit begann, das Motto „Mazedonien den Mazedoniern“ zu predigen. Das Ideal für ein ganzes Mazedonien ist eine Formel, mit der ungebetenen Nachbarn das Recht verweigert wird, sich in mazedonische Angelegenheiten einzumischen.
Die interne mazedonische Organisation erkennt für sich das Recht an, über das Schicksal Mazedoniens zu entscheiden."
QUELLE: "Pravo"; Organ der mazedonisch-odrinischen Interessen, Vol. II, Sofia, 1. Februar 1902, Ausgabe 40, S. 3.
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