Eine ungewöhnliche Geschichte - ein Seemann zeichnete Skopje im 14. Jahrhundert - schreibt das beliebte mazedonische Portal Skopjeinfo!
Wer ist der Seemann und wie hat er es geschafft, nach Skopje zu segeln? Entlang des Flusses Vardar? Sicherlich nicht! Wie dann? Er zeichnete Skopje und zählte es zu den Mittelmeerstädten, zuvor kartographierte er mehr Orte im Mittelmeer Raum, aber auch darüber hinaus.
Der Seemann hieß Angelino Dulcert. Wer war Dulcert? Abgesehen davon, dass er Seemann war, erlangte er nach und nach den Ruf einer der besten Kartographen seiner Zeit zu sein. Er verfasste den populären "Portolan".
Einige Quellen besagen, er sei Katalane gewesen, aber vermutlich, haben die Katalanen ihn nur angestellt. Er war italienischer Herkunft aus Genua. Die Spanier und Italiener wurden zu den besten Herstellern von Portolane. Angelino Dulcert lebte einst auf Mallorca, wo er der Gründer der berühmten Mallorca School of Cartography wurde.
Die angefertigte geographische Karte - Portolan und die Zeichnung von Skopje waren kein Zufall, sondern ein Ergebnis der jeweiligen historischen Umstände. Genau diese Umstände trugen dazu bei, dass Skopje in die Konstellation wichtiger Städte aufgenommen wurde.
Er zeichnete das Portolan im Jahr 1339. Heute wird das Portalan zusammen mit seinen anderen Meisterwerken in der Nationalbibliothek in Paris aufbewahrt.
Ducert präsentiert in seinem Werk die Festung Skopje, die damals zusammen mit den Vororten der zentrale Teil der Stadt war. Im Vordergrund ist eines der Haupttore, wahrscheinlich das Südtor der Festung, die im mazedonischen Volksmund Kale genannt wird. Man kann auch einen Teil des Inneren der Festung mit Rundbögen erkennen, die Teil der anderen Tore der Stadt sein könnten. Außerhalb der Festung wird die Umgebung gezeigt, vor allem die Berge, die unter dem Namen Mons Epirus gekennzeichnet sind. Der wichtigste Teil sind natürlich die zahlreichen Türme, die sich über alle Teile der Festung erheben.
Diese Türme werden in einem anderen historischen Dokument noch spezieller beschrieben, der Milutin-Charta von 1300. So berichten sowohl das Portolan als auch die Urkunde als seltene Dokumente, visuell und textlich, von den gleichen Eindrücken der Festung in Skopje - den beeindruckenden und massiven Türmen. Einige dieser Türme der Festung sind sogar noch bis heute erhalten. Die Rede ist zum Beispiel von der Obla Pirga (runder Turm), der Hrpata Pirga (Zacken- oder Spitzturm) usw.
Auf einer der Türme in der Zeichnung weht eine Flagge, die einen roten Doppelkopf-Adler auf weißem Hintergrund darstellt, als heraldisches Symbol, das im Mittelalter hauptsächlich von orthodoxen Christen verwendet wurde. Es wurde aus dem Osten adoptiert und dann im Oströmischen Reich (auch byzantinisches Reich genannt) verwendet, aber auch in Ländern, die nicht unter seine Herrschaft fielen.
Bild: die Portolankarte von Angelino Dulcert von 1339 (Die farbige Karte unten ist die gleiche). Die Maße der Originalkarte, die sich in der Bibliothèque nationale de France in Paris befindet, betragen ca. 75 cm x 105 cm. Im Gegensatz zu den meisten Portolan-Karten besteht diese Karte aus zwei zusammengeklebten Pergamentblättern. Die gestrichelten Küstenlinien zeigen den Bereich außerhalb des genauen Kernbereichs der Karte an. Die beiden Windrosen sind grau dargestellt, um die Küstendetails nicht zu verdecken.
Steckbrief von Dulcert/Wikipedia Deutsch:
Angelino Dulcert (vor 1339), wahrscheinlich identisch mit Angelino Dalorto (vor 1320), war ein Kartograf aus Mallorca. Sein Portolan von 1325, bekannt unter dem Namen Dalorto, ist der erste, der in Palma erstellt wurde.
Seine Karte von 1339, unter dem Namen Dulcert bekannt geworden, zeigt als erste die Insel Lanzarote, die zu den Kanarischen Inseln gehört. Der Name der Insel bezieht sich auf deren Entdecker, den Genueser Navigator Lancelotto Malocello, und ist mit der Flagge Genuas gekennzeichnet, einem roten Kreuz auf weißem Grund.
Die Beschreibung und die Legende beider Karten sind auf Lateinisch verfasst und unterscheidet sich dadurch von den Portolanen aus Genua oder Venedig. Die Karten Dulcerts bilden inhaltlich und stilistisch eine Grundlage des Katalanischen Weltatlas von 1375.
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