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Amphipolis-Grab: Studie für Wiederherstellung und Besucher-Öffnung bereit


Die Direktion des griechischen Kulturministeriums für die Restaurierung antiker Denkmäler wird nächste Woche die erste Architekturstudie vorlegen, die für das Amphipolis-Grab durchgeführt wurde, das 2012 auf dem Kasta-Hügel in Nordgriechenland entdeckt wurde.

Die Studie versucht, Elemente des massiven Tumulus aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., der im Museum von Amphipolis ausgestellt ist - einschließlich des Kopfes einer von zwei Marmorsphinxen, die den Eingang des Grabes bewachen - wieder zu vereinen und den "faszinierenden Ort zunächst für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen", berichtet die griechische Zeitung Kathimerini.

Die griechische Kulturministerin Lina Mendoni sagte kürzlich bei einem Besuch der archäologischen Stätte, dass im Rahmen des Wiederherstellungsplans mehrere hundert in der Umgebung verstreute Fragmente mit der ursprünglichen Struktur wieder vereint werden.

Wem diese Ruhestätte gewidmet ist, ist weiterhin fraglich. Archäologen müssen dies erst noch bestätigen, wer einst in diesem Grab begraben wurde. Die Entdeckung wurde in Griechenland pompös ausgeschlachtet, anfängliche Spekulationen, dass es die Grabstätte aufgrund seiner Größe und seiner komplexen Konstruktion die letzte Ruhestätte von Alexander dem Großen gewesen sein könnte, wurden jedoch bislang nicht bestätigt.



"Kasta Grab Amphipolis"


Das so genannte Kasta Grab Amphipolis ist die bisher größte in Griechenland freigelegte Grabanlage, sie liegt nördlich des Ortes Nea Amfipoli.

Amphipolis wurde im Jahr 437 v. Chr. von dem athenischen Feldherrn Hagnon gegründet und sollte als Stützpunkt für Athen dienen, um die nahe gelegenen Gold- und Silberbergwerke zu kontrollieren. Die Stadt erlangte während des Peloponnesischen Kriegs Bedeutung, unter anderem wegen der Beschaffung von Holz für den Schiffbau und Einnahmen aus den Bergwerken.

Die Stadt ergab sich 424 v. Chr. kampflos dem spartanischen General Brasidas, Wiederholte Versuche der Athener, die Stadt zurückzuerobern, scheiterten. Im Jahr 356 v. Chr. wurde Amphipolis von Philipp II. von Makedonien erobert und in das makedonische Königreich eingegliedert. Nach der Schlacht bei Pydna (168 v. Chr.) floh der letzte makedonische König Perseus nach Amphipolis.


Die Existenz der Grabanlage ist seit den 1960er Jahren bekannt. Der Archäologe Dimitris Lazaridis, der bis kurz vor seinem Tod im Jahr 1985 die Ausgrabungen des antiken Amphipolis leitete, entdeckte einzelne Gräber auf dem Kasta-Hügel, die aus der Eisenzeit stammen, und legte Teile der Umfassungsmauer frei. Weitere Grabungen ergaben, dass Teile des Hügels künstlich aufgeschüttet waren.

2012 wurden die Grabungen unter der Leitung der Archäologin Katerina Peristeri wieder aufgenommen. Im August 2014 wurde das Ergebnis der Grabungsarbeiten der Öffentlichkeit vorgestellt.


Im November 2017 teilte die griechische Kulturministerin Lydia Koniordou mit, dass das Grab in ca. drei Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll. Die Kosten für das dafür notwendige Bauvorhaben sollen rund 2,8 Millionen Euro betragen, 1,5 Millionen Euro von der Region Zentralmakedonien aufgewendet werden und 1,3 Millionen Euro aus dem INTERREG Fonds der Europäischen Union entnommen werden. im Zuge dieser Maßnahme sollen Baumaterialien der Grabanlage, die später von den Römern anderweitig verwendet wurden, wieder an ihrem ursprünglichen Ort verbaut werden. Die Arbeiten sollten 2018 oder 2019 beginnen und rund ein Jahr lang dauern.