Mazedonien gedenkt am heutigen Tag den Tod seines ersten Präsidenten Metodija Andonov - Čento, des heroischen Widerstandsführers im Zweiten Weltkrieg, der nach der kommunistischen Machtübernahme durch das Tito Regime strafrechtlich verfolgt wurde.
Metodija Andonov - Čento war der Patriarch einer kaufmännischen Familie aus Prilep, die in den 1930er Jahren politisch prominent wurde, als er sich auf einer Plattform für mehr Rechte für Mazedonier im damaligen Königreich Jugoslawien als Abgeordneter bewarb. Er wurde 1941 vom jugoslawischen Regime wegen seines Aktivismus beinahe hingerichtet. Die Verfolgung wurde nur durch die deutsche Invasion Jugoslawiens unterbrochen.
Čento lehnte die Annäherung der bulgarischen Besatzer Behörden im Jahr 1941 ab und schloss sich nach mehrmaliger Verhaftung dem mazedonischen Widerstand an.
Er etablierte sich schnell als Führer des Widerstands gegen den faschistischen Besatzer und setzte sich nach dem Krieg für die Vereinigung aller mazedonischen Gebiete ein. In der ASNOM-Versammlung von 1944, als die Widerstandskämpfer einen mazedonischen Staat ausriefen, wurde Čento zum Präsidenten ihres Präsidiums gewählt, was ihn de facto zum ersten Präsidenten Mazedoniens machte.
Kurz nach der Befreiung wurde eine kommunistische Übernahme von Belgrad angeordnet.
Čento lehnte jedoch Titos Plan ab, die schlecht ausgerüsteten Guerilla-Truppen in eine offene Schlacht gegen übrig gebliebene deutsche Truppen in der Vojvodina zu schicken, forderte die finanzielle Unabhängigkeit Mazedoniens in Jugoslawien und lehnte die Rückkehr der vor dem Krieg angesiedelten serbischen Kolonisten ab.
Die ganze Zeit unterhielt er die Idee eines unabhängigen mazedonischen Staates unter dem Schutz der Westmächte aufrecht, der die Basis für die Vereinigung des gesamten 1913 geteilten Mazedoniens sein und der Ausbreitung des Kommunismus fernbleiben sollte.
1946 wurde er jedoch vom Regime zum Rücktritt als Präsident gedrängt und kurz nach seiner Festnahme wurde er von einem Stand-Gericht zu elf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er angeblich versucht hatte, nach Griechenland zu fliehen.
Er verbüßte 9,5 Jahre unter strengsten und schwierigsten Bedingungen im Idrizovo-Gefängnis bei Skopje, wo er bedingt durch die Haftumstände gesundheitliche Probleme bekam. Sein Antrag, nach seiner Freilassung zur Behandlung in die Schweiz ausreisen zu dürfen, wurde abgelehnt und er starb am 24. Juli 1957 in Prilep - Dort wo Mazedonien seinen Aufstand gegen den faschistischen Besatzer begann.
Das Urteil gegen Čento wurde 1990 offiziell aufgehoben und er wurde rehabilitiert. 2010 wurde Čento von (mittlerweile Ex-)Präsident Dr. Gjorge Ivanov mit einer posthumen Medaille ausgezeichnet.
Čentos Familie blieb den Gegnern eines souveränen und unabhängigen Mazedoniens stets ein Dorn im Auge, die Öffentlichkeit dagegen vollzog seine Rehabilitation und umarmte ihn als Heldenfigur, mit öffentlichen Einrichtungen und einem großen Vorort in Skopje der nach ihm benannt wurde, noch bevor er offiziell rehabilitiert wurde.
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