Ad Code

22. April 1917: Beginn der Britisch - Bulgarischen Schlacht von Dojran

Am 22.  April 1917 starteten die Briten im Ersten Weltkrieg Angriffe auf bulgarische Stellungen bei Dojran in Makedonien und dem gleichnamigen Dojran See.  


Während der Zweiten Konferenz der Militärberater der Entente in Chantilly wurde beschlossen, die Durchbruchsversuche an der Makedonischen Front fortzusetzen. Die Entente-Streitkräfte an der makedonischen Front hatten die Aufgabe, der bulgarischen Armee große Niederlagen zuzufügen und in relativ kurzer Zeit auf dem Balkan einen großen Durchbruch zu erzielen. 

Der Befehl der Alliierten, die Verstärkung erwarteten, plante einen großen Angriff in Richtung Vardar und Doiran. 1917 wurde die 2. (bulgarische) Thrakische Infanteriedivision in Dojran durch die 9. Plewener Infanteriedivision unter dem Kommando von Oberst Wladimir Wazow ersetzt.

Schlachtplan vom Nachtangriff  24. April 1917

Ein Bericht aus dem Blatt "Russische Revolution" nach dem Angriff:

Nach einem viertägigen Artillerie-Sperrfeuer rückt die britische Infanterie mit dem Ziel vor, die bulgarischen Linien an der mazedonischen Front zu durchbrechen. Bis zu 43.000 Soldaten in drei Divisionen sind für den Angriff zusammengezogen worden.

Die mazedonische Front hatte sich Ende 1915 herausgebildet. Nach der Kriegserklärung Österreich-Ungarns gegen Serbien wurden die österreichisch-ungarischen Truppen in ihrem Vormarsch auf serbisches Territorium anfänglich zurückgeschlagen. Eine zweite Invasion im Verein mit deutschen und bulgarischen Kräften im Oktober 1915 erwies sich als wirkungsvoller und zwang die serbischen Truppen zum Rückzug in Richtung albanisch-adriatische Küste. 

Französische und britische Einheiten wurden nach Griechenland entsandt, trafen aber zu spät ein, um die zurückweichenden serbischen Truppen noch unterstützen zu können. Seither richten die alliierten Truppen die mazedonische Front ein, die sich von der albanischen bis zur ägäischen Küste erstreckt. 

Bulgarische Sturmtruppen mit deutschen Helmen und "Kartoffelstampfer" Handgranaten vom 39. Solun Infanterie-Regiment, Dojran, 1918

Dort stehen britische, französische, russische, italienische und serbische Soldaten jenen der österreichisch-ungarischen, bulgarischen, deutschen und zeitweise osmanischen Einheiten gegenüber.

Bei Dojran erobern die Briten anfänglich einige bulgarische Schützengräben, sind aber gezwungen, sich auf ihre ursprünglichen Positionen zurückzuziehen, als der Angriff an anderer Stelle scheitert. 

Spätere Versuche, erneut vorzurücken, werden bis zum 27. April zurückgeschlagen. Die britischen Kommandeure sind frustriert, weil ihnen kein Durchbruch gelingt. Anfang Mai starten sie daher einen erneuten Vorstoß, der aber wieder zurückgeschlagen wird. Als die Schlacht von Doiran schließlich am 8. Mai endet, haben die Briten 12.000 Männer und die Bulgaren mehr als 2.000 Männer verloren.

9. Plewener Infanteriedivision der bulgarischen Armee bei Dojran beim Ausheben von Schützengräben und Bunkern

Wie hat es die bulgarische Armee geschafft, einer solchen Übermacht zu trotzen und sie auch noch zu besiegen? (Aus "Die Kämpfe um Dojran 1915-1918" vom bulgarischen General Nikola Nedew)

Als erstes kommt den Fähigkeiten des Generals Wladimir Wasow ein großer Verdienst zu. Er hat die Stellungen äußerst sorgfältig vorbereitet. Die Stellungen selbst waren äußerst gut positioniert. Sie wurden aus Beton errichtet und sind bis heute erhalten .Zum zweiten muss gesagt werden, dass die bulgarischen Soldaten kampferfahren waren. 

Sie hatten die zwei Balkankriege von 1912/13 hinter sich. Militärexperten schreiben auch General Danail Nikolaew einen Verdienst zu, der Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts die bulgarische Armee mit neuen Gewehren ausgerüstet hat. Auch die Offiziere und Unteroffiziere waren sehr gut ausgebildet.

Trotz des Sieges bei Dojran gehörte Bulgarien zu den Verlieren des Ersten Weltkrieges.