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Kirche aus dem 5. Jahrhundert entdeckt: Diesjährige Ausgrabungen in Gradishte-Bislim bei Pchinja beendet

 Die Archäologische Abteilung des "Nationalen Instituts Museum Kumanovo" hat die diesjährige Forschung in der Stätte Gradishte-Bislim in der Nähe des Dorfes Pchinja abgeschlossen.

Nach Angaben der Beamten der nationalen Institution bestätigten die Recherchen die Vermutungen der Archäologen von Kumanovo aus dem letzten Jahr, dass sich an dieser Stelle ein Kirchengebäude befindet.

Bei den Ausgrabungen wurde der Altarteil der Kirche entdeckt. Der Boden der Kirche befindet sich etwa 1,5 Meter unter der heutigen Oberfläche und besteht aus Qualitätsziegeln, die auf einem Mörtel- oder Lehmsockel angebracht sind. Nach aktuellen Indikatoren handelt es sich um ein etwa 20 Meter langes und knapp neun Meter breites sakrales Gebäude.


Interessant sind die entdeckten Bau- und Ausbauphasen der Kirche. Nach der Anordnung des fragmentarisch erhaltenen Freskenschmucks sind zwei Bauphasen (Erweiterung) der Kirche selbst sichtbar, in denen das Bodenniveau auf knapp zwei Meter angehoben wurde. Dies spricht für eine intensive Bautätigkeit, aber auch für eine längere Nutzungsdauer der Kirche. 

Die ersten Anzeichen dafür sind, dass die Kirche im fünften Jahrhundert erbaut wurde und im frühen Mittelalter existierte, was natürlich durch zukünftige Forschungen bestätigt werden sollte - erklärt der Leiter der Ausgrabungen, Dejan Gjorgjievski.

Die Kirche befindet sich am äußersten östlichen Ende der Festung, in direktem Kontakt mit der Bastion der Festung, die laut Gjorgjievski eine symbolische Bedeutung hat - die Einwohner wollten die Festung daher vor Angriffen schützen, indem sie Gottes Macht direkt in den Schutz einbezogen.

Bei den Ausgrabungen wurde neben dem bisher bekannten rechteckigen und fünfeckigen Turm eine kreisförmige Bastion an der Spitze der Festung, d.h. an ihrem am weitesten hervorstehenden Teil, freigelegt.


Ausgrabungen zeigen, dass es sich bei der Festung in Bislim keineswegs um eine kurzlebige Militärfestung handelte, sondern um eine größere Siedlung innerhalb und außerhalb der Festung, die schon lange existiert. 

Da sich nördlich von Gradishte-Bislim aus der gleichen Zeit noch eine kleinere Festung befindet, ist klar, dass entlang des Pchinja-Flusses, selbst in der scheinbar unzugänglichen Schlucht, eine wichtige antike Straße verlief, über die der nördliche Teil des Balkans am schnellsten zu erreichen war. Über die s.g. "Via Aksia", d.h. auf der Vardar-Straße, und weiter zu den reichen antiken Zentren im Süden zu erreichen - sagt Gjorgjievski.