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Titus Livius über Makedonen und Griechen

Der römische Historiker Titus Livius ist einer der wenigen antiken Historiker, auf die sich die aktuelle griechische Propaganda und pro-griechische Autoren häufig verlassen, um die angebliche „griechische ethnische Identität“ der Makedonen zu „beweisen“. Sieht man aber genau hin sprechen die Fakten etwas ganz anderes. 



Sehen wir uns die Argumentation der griechischen Propaganda mal an, und prüfen nach, ob dies so zutrifft.

In einem Auszug seiner Arbeit „Geschichte Roms“ (Buch 31, Kapitel 29) schrieb Livius, dass die Ätolier, die Akarnaner und die Makedonier, Zitat: „Nationen mit derselben Sprache“ seien (lateinisch: „eiusdem linguae homines“). 

Da die Ätolier und die Akarnaner laut der modernen griechischen Propaganda angeblich „Griechen“ waren, würde dies bedeuten, dass die Makedonier auch „Griechen“ waren. Da Livius offensichtlich die Ätolier und Arkanier neben den Makedonen als "gleichsprachige Stämme" bezeichnet.

Vertiefen wir uns erst etwas auf den Background von Livius, und was er noch über Makedonien schrieb.

Titus Livius lebte vom Jahr 59 v. Chr. bis zum Jahr 14 n. Chr. Er (als Römer) schrieb diesen Satz als Antwort auf die Verhandlungen zwischen den Balkanvölkern und Rom, die während der römischen Invasion auf der Balkanhalbinsel (zweites Jahrhundert v. Chr.) stattfanden. Dies bedeutet, dass er über ein Ereignis schrieb, das fast anderthalb Jahrhunderte vor seiner Geburt stattfand. Für diesen Anspruch sind zwei Erklärungen möglich:

Die erste Erklärung betrifft Livius selbst, der erklärt, dass die Makedonen zu seiner Zeit teilweise hellenisiert waren (was bedeutet, dass sie nicht hellenisch waren, aber ein Teil von ihnen akzeptierte Teile der hellenischen Kultur, so wie die Griechen Teile der makedonischen Kultur nahmen, was zwischen zwei Nachbarn völlig normal ist).

Trotz alledem unterscheidet Livius die Makedonen sehr deutlich von den Griechen. In demselben Buch "The History of Rome" schreibt Titus Livius über den Hass der griechischen Athener gegen die Makedonen, in der Zeit des makedonischen Königs Philipp V. und ihren Wunsch (mit Hilfe Roms) das makedonische Joch loszuwerden. 

So berichtet Livius:

"... Das Volk von Athen und seine Verbündeten, ihre Armeen und Flotten sollten so oft Philipp, seine Kinder und sein Königreich, seine Militär- und Seestreitkräfte sowie die gesamte Rasse und den Namen der Makedonen verfluchen und diffamieren." (Titus Livius, "Geschichte Roms", 31, 44)



Dieses Zeugnis ist viel eindeutiger als ein angebliches Zeugnis über eine mögliche Ähnlichkeit der Sprache zwischen den Makedonen, den Akarnanern und den Ätoliern. Hier weist er auf ethnische („rassische“) Unterschiede zwischen den Makedonen und den Griechen hin, im Gegensatz zu der Sprache, die sehr veränderlich sein kann.

Aber, welche Sprache meinte nun Livius?


Die zweite Erklärung bietet aber unserer Meinung nach wesentlich greifbarere Argumente. Es gibt viele kontroverse historische Meinungen über die Herkunft der Akarnaner. Ihre Abstammung als Griechen ist bis heute nicht eindeutig geklärt, also umstritten und immer noch in der Wissenschaft debattiert.

Was wissen für über die Bewohner von Arkanien? Strabo betrachtete sie als „griechischen Stamm“, aber Aeschines, Theopompus und Pausanias erwähnten sie nicht als Hellenen im Amphiktyonischen Bund, der Bund war zu dieser Zeit eine Gemeinschaft der griechischen Stämme.

Es scheint jedoch, dass Thukydides die ethnische Herkunft der Akarnaner wohl am zutreffendsten darstellt. Er behauptet, dass die Akarnaner (insbesondere die aus der Stadt Argos) eine Mischung aus Hellenen und „Barbaren“ (Menschen, die kein Griechisch sprachen) waren.

Es gibt Standpunkte, die darauf hinweisen, dass die Akarnaner einen thrakischen Ursprung hatten. Zum Beispiel schrieb der Autor Cornelius Nepos, dass Themistokles Mutter Akarnanierin war, und Plutarch schrieb in seiner „Biographie des Themistokles“, dass sie Thrakerin war (G. Sotiroff: „Die Sprache Konstantins des Großen“; Elementa nova pro historia Macedono- Bulgarica, Regina, Lynn Publishing Co., Saskatchewan, Kanada, 1986, S. 20).

Der Fall mit den Ätolern ist der gleiche, und sogar noch Eindeutiger. Es gibt alte Zeugnisse, die behaupten, dass sie eine andere Sprache sprachen als die Griechen, was bedeutet, dass sie keine Griechen sein konnten.

Der berühmte antike Historiker Polybius legt eine Erklärung vor, die der makedonische König Philipp V. selbst abgegeben hatte und in der er sagt:

 „… Die meisten Ätolier selbst sind keine Griechen
(Polybius, „Historie“, XVIII, I, 4).


Nun. All dies könnte bedeuten, dass Titus Livius zu Recht schrieb, dass die Ätolier, die Akarnaner und die Makedonen „Nationen mit derselben Sprache“ waren. Allerdings wohl kaum die Griechische Sprache...


Literatur:
  • Titus Livius, The History of Rome
  • Polybius, Historie
  • G. Sotiroff: „Die Sprache Konstantins des Großen“; Elementa nova pro historia Macedono- Bulgarica, Regina, Lynn Publishing Co., Saskatchewan, Kanada, 1986, S. 20


QUELLE: Makedonien.mk