Wer war Georg Grote?
George Grote (* 17. November 1794 in Clay Hill bei Beckenham, heute London; † 18. Juni 1871 in London) war ein englischer Althistoriker. ... Im Dezember 1832 für London ins Parlament gewählt, schloss er sich der radikalen Partei an und stellte sich. besonders die Einführung der geheimen Abstimmung (Ballot) zur Aufgabe, die er alljährlich beantragte. Da es ihm indes nicht gelang, den Widerstand der Konservativen und eines großen Teils der Whigs zu besiegen, so legte er 1841 sein Mandat nieder und trat anderthalb Jahre später auch vom Bankgeschäft zurück, um sich lediglich mit der Ausarbeitung seiner History of Greece (London 1846-56, 12 Bde. nebst 2. Bdn. Exkurse; 5. Aufl. 1883, 12Bde.; deutsch, 2. Aufl., Berlin 1880, 4 Bde.; die Abschnitte Mythologie und Antiquitäten daraus besonders übersetzt von T. Fischer, Leipzig 1856-60, 4 Bde.) zu beschäftigen, die er schon 1823 begonnen, und die sich ebenso durch Gründlichkeit der Forschung wie durch Popularität und Schönheit der Darstellung auszeichnet. Sie umfasst die ganze Zeit von den ersten Anfängen des Griechenvolkes bis zum Tod Alexanders des Großen. ...
Auszug aus dem Buch von Grote:
HISTORY OF GREECEKapitel XCI
...Alexander (born in July 356 BC) like his father Philip, was not a Greek, but a Macedonian and Epirot*, partially imbued with Grecian sentiment and intelligence. It is true that his ancestors, some centuries before, had been emigrants from Argos**; but the kings of Macedonia had long lost all trace of any such peculiarity as might originally have distinguished them from their subjects. The basis of Philip’s character was Macedonian, not Greek: it was the self-will of a barbarian prince, not the ingenium civile, or sense of reciprocal obligation and right in society with others, which marked more or less even the most powerful members of a Grecian city, whether oligarchical or democratical. If this was true of Philip, it was still more true of Alexander, who inherited the violent temperament and headstrong will of his furious Epirotic mother Olympias. ...
Übersetzung:
... Alexander (geb. im Juli 356 v. Chr.) war wie sein Vater Philip kein Grieche, sondern ein Makedonier und Epirote*, teilweise durchdrungen von griechischer Gesinnung und Intelligenz. Es ist wahr, dass seine Vorfahren einige Jahrhunderte zuvor Emigranten aus Argos** waren; aber die Könige von Makedonien hatten lange jede Spur einer solchen Eigentümlichkeit verloren, die sie ursprünglich von ihren Untertanen unterschieden hätte. Die Grundlage von Philipps Charakter war Makedonisch, nicht Griechisch: es war der Eigenwille eines barbarischen Prinzen, nicht der Ingenium civile oder das Gefühl der wechselseitigen Verpflichtung und des Rechts in der Gesellschaft mit anderen, die mehr oder weniger sogar die mächtigsten Mitglieder von eine griechische Stadt, ob oligarchisch oder demokratisch auszeichneten. Wenn das für Philip zutraf, so galt es noch mehr für Alexander, der das gewalttätige Temperament und den eigenwilligen Willen seiner wütenden epirotischen Mutter Olympias geerbt hatte. ..
Anmerkungen:
* Halb-Epirote aufgrund der Herkunft der Mutter von Alexander III aus dem Geschlecht der Epiroten
**Grote verwechselte wie viele den Geburtsort der Vorfahren Alexanders, Argos, den er mit dem Argos im Peloponnes gleichsetzt, tatsächlich stammten die Könige Vorgänger von Alexander III und Filip II aus Argos im Orestikon im Süden des damaligen makedonischen Reiches.
Bitte beachten sie dazu folgenden Artikel auf unserem Blog, der die Hintergründe der historischen Verwechslung zeigt: Alexander I von Makedonien und seine real-mythologische Herkunft.
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